Schmölz ist einer der wenigen Lichtblicke
Der Neuzugang aus Schwenningen ist die positive Überraschung der Saison. Doch im Jahreszeugnis fallen die Zensuren für viele Stammkräfte deutlich schlechter als vor einem Jahr aus
Während vier Mannschaften ab heute in der ersten Play-off-Runde um den Einzug ins Viertelfinale um die deutsche Eishockey-Meisterschaft kämpfen, ist die Saison für die Augsburger Panther beendet. Als Zwölfter verpasste die Mannschaft von Trainer Mike Stewart die K.-o.Runde deutlich. Alle AEV-Profis in der Einzelkritik:
Torhüter
● Olivier Roy Kam erst spät in der Saison nach Augsburg, etablierte sich dann aber sofort als neue Nummer 1. Strahlte viel Sicherheit aus und hatte großen Anteil daran, dass die Panther nicht schon viel früher den Kontakt zu den Play-off-Plätzen verloren. Baute gegen Ende der Saison ab, wurde aber auch häufig von seinen Vorderleuten im Stich gelassen. Note 2
● Jonathan Boutin Ging als Nummer 1 in die Saison, saß nach Roys Verpflichtung nur noch auf der Bank und füllte den Zettel mit der TeamStatistik aus. Erreichte in seinen 20 Einsätzen nicht das Niveau der Vorsaison. Note 4
● Ben Meisner Absolvierte zehn Spiele, darunter ein überragendes beim 4:0-Sieg gegen Nürnberg. Ihm fehlt aber die Konstanz, diese Leistung über eine ganze Saison zu bringen. Zum Schluss nur noch Dauergast auf der Tribüne. Hat vermutlich keine Zukunft in Augsburg.
Note 4
Verteidiger
● Brady Lamb Begann die Saison stark als Abräumer in der Defensive mit Zug zum gegnerischen Tor. War auch in dieser Saison punktbester Verteidiger (6 Tore/27 Assists). Leistete sich gegen Ende der Spielzeit immer wieder ungewohnte Fehler in der Defensive. Wirkte auch nicht mehr ganz austrainiert.
Note 3
● Mark Cundari Spielte meist weit entfernt von den Topleistungen der vorangegangenen Saison. Vor allem im Powerplay ohne Durchschlagskraft, erzielte nur ein Tor in Überzahl. Mit 32 Punkten trotzdem zweitbester Verteidiger hinter Lamb. Note 4
● Gabe Guentzel Auch für ihn gilt: Hat das Niveau seiner PremierenSaison in der DEL nicht mehr erreicht. Statt des erhofften Durchbruchs machte er einen Schritt zurück. Hat mit -18 den zweitschlechtesten Wert in der Plus-Minus-Statistik. Note 5
● Steffen Tölzer Der Kapitän war einmal mehr ein Vorbild in Sachen Einsatzwille. Tat sich aber schwer, seine Defensive beisammen zu halten. Note 3
● Scott Valentine Fügte sich nahtlos in das Bild einer Abwehr ein, die immer wieder bedenklich wackelte. Seine berühmt-berüchtigten Checks der Marke „Stahlhammer“verteilte er in dieser Saison nur sehr sparsam. Note 3
● Arvids Rekis Der „Oldie“im Team spielte zuverlässig das, was er kann. Warf sich in die Schüsse, arbeitete in den Ecken und vor dem Tor. Trotz seiner 39 Jahre könnte der Lette mit deutschem Pass auch noch eine zehnte Saison im Trikot der Panther spielen. Note 4
● Derek Dinger Hat eine schwierige Saison hinter sich gebracht. Verlor seinen Platz zeitweise an Simon Sezemsky, hatte auch Verletzungspech. Kämpfte sich zurück ins konnte aber nicht immer überzeugen. Note 4 ● Simon Sezemsky Saß immer wieder nur auf der Tribüne. Ihm fehlt es an Masse, um in der Zone vor dem Tor wirksam eingreifen zu können. Durfte im Powerplay ran und erzielte seine ersten drei DELTore. Note 4
Stürmer
● Marco Sternheimer Das AEV-Eigengewächs kam in der DEL nur einmal zum Einsatz, beim Auswärtsspiel in Mannheim. Ist ein Mann für die Zukunft. Note
● Michael Davies Eine der Enttäuschungen der Saison. Blieb weit hinter den Erwartungen zurück, die er mit einer starken Vorsaison geweckt hatte. Soll zeitweise angeschlagen gespielt haben. Fiel zuletzt mit einer Knieverletzung aus, die das vorzeitige Saisonende bedeutete. Note 4
● Aleksander Polaczek Ackerte und rackerte vor allem in Unterzahl. In den Zweikämpfen giftig wie eh und je. Offensiv allerdings kam wenig. Ein Tor und drei Vorlagen sind schmal. Note 4
● Thomas Holzmann Begann stark, dann kam der Deutschland Cup, gefolgt von einer Krankheit und einem veritablen Tief. Immerhin: Einer der wenigen, der gegen Ende der Saison einen stabilen Aufwärtstrend verzeichnete. Note 2
● Drew LeBlanc Einmal mehr der Dreh- und Angelpunkt im Spiel. Punktbester Panther (11 Tore/32 Assists). Übertraf seine Statistik aus der Vorsaison deutlich. Note 2
● David Stieler Fiel weder positiv noch negativ auf. Mit +8 bester Panther in der Plus-Minus-Statistik. Note 3
● Thomas J. Trevelyan Saß zeitweise als überzähliger Ausländer auf der Tribüne – sehr zum Unwillen der Fans, die ihn trotz Abwesenheit imTeam, mer wieder mit Sprechgesängen feierten. Wenn er spielte, dann mit vollem Einsatz. Note 4
● Daniel Schmölz Die positive Überraschung der Saison. 14 Tore sind persönlicher Rekord des Füsseners. Profitierte von der Ausbootung Trevelyans, weil er dessen Platz in der Überzahlformation einnahm. Note 2
● Evan Trupp Bildet mit Davies und Cundari das Trio der Enttäuschungen. Hielt sein außergewöhnliches Talent meist gut verborgen, wirkte phasenweise wie ein Schatten seiner selbst. Schlechtester Plus/MinusWert (-23). Über eine Verletzung ist offiziell nichts bekannt, scheint aber angesichts des krassen Leistungsabfalls nicht unwahrscheinlich. Note 5
● Christian Kretschmann Wurde als kampfstarker Center für die vierte Reihe geholt. Er erfüllte seine Aufgabe weitgehend. Zwei Tore und drei Assists dürften aber nicht das gewesen sein, was er selbst und der Klub sich erhofft hatten. Note 4
● Jordan Samuels Thomas Kam spät und sollte im Saisonendspurt helfen, doch noch die Play-offs zu erreichen. Traf dreimal. Enttäuschte aber ansonsten. Zu langsam und unbeweglich für das schnelle Spielsystem der Panther. Note 5
● Alexander Thiel Bekam wenig Einsatzzeit. Wurde Ende Oktober zum Zweitligisten Kaufbeuren ausgeliehen und riss sich dort das Kreuzband. Note
● Jaroslav Hafenrichter Der schnellste AEV-Außenstürmer spielte eine stabile Saison mit seltenen Höhenflügen und wenigen Tiefen. Steigerte seine persönlichen Werte (7 T./10 P.) deutlich. Note 3
● Trevor Parkes Der Top-Torjäger der Panther lieferte zuverlässig und traf 22 Mal. Wurde gegen Ende der Saison von einer Handverletzung zurückgeworfen und blieb im Endspurt blass. Wird höchstwahrscheinlich dem Ruf des Geldes aus München folgen. Note 2
● Hans Detsch Gilt als Raubein, schaffte es aber ohne Strafzeit durch die Saison (33 Spiele). Schoss zwar sein erstes DEL-Tor, kam aber nicht über die Rolle des Ergänzungsspielers hinaus. Note 4
● Matt White Kam als Nachfolger für Ben Hanowski und erfüllte die hohen Erwartungen. Edeltechniker, der immer für eine außergewöhnliche Aktion gut ist. Plagte sich während der Saison mit einer Verletzung herum, absolvierte trotzdem alle 52 Spiele. Zweitbester Punktesammler (16 Tore/26 Assists) hinter LeBlanc. Note 2