Pipinsried ist bereit für Löwen Ansturm
Zum Schlager gegen den TSV 1860 München erwartet der FCP rund 7000 Zuschauer und gut 100 Busse. Die Karten für die Partie sind schon jetzt heiß begehrt
Altomünster Pipinsried Die letzten Genehmigungen sind eingetroffen. Somit steht der Regionalligapartie des FC Pipinsried gegen den TSV 1860 München am 5. Mai nichts mehr im Wege. Die Gastgeber sprechen ganz einfach vom „Spiel des Lebens“. Bislang kamen nie mehr als 1500 Besucher zum Dorfverein, gegen die Löwen aber erwarten sie nicht weniger als 7000 Zuschauer. Bei einer Pressekonferenz eigens zu diesem Thema erweckten die Verantwortlichen den Eindruck, dass sie gerüstet sind für diese Herausforderung.
Im Juni 1977 kam der FC Bayern München nach Pipinsried und gewann mit 6:1. Der damalige Schütze des Ehrentreffers stellt nun eine landwirtschaftliche Fläche gegenüber der Haupttribüne zur Verfügung, dort kann eine Naturtribüne entstehen, die 5000 Stehplätze umfassen wird. Erst einige Wochen später will der Bauer dieses Grundstück wieder in seinem Sinne nutzen. Diese kleine Geschichte ist typisch für die Stimmung vor dem Spiel der Superlative. Die Vereine von Pipinsried stehen hinter diesem einmaligen Event. Die Idee zur Na- turtribüne kam von Landrat Stefan Löwl. Als der erstmals diesen Vorschlag formulierte, wussten die Macher beim FCP noch nicht so recht, ob sie das als Spaß oder als Ernst betrachten sollten. Weil schließlich die Vorzüge dieser Maßnahme offenkundig wurden, müssen die obere Bandenwerbung und der Sichtschutz abmontiert werden. Die Reklametafeln bekommen nun die 5000 Besucher auf der Naturtribüne zu sehen, die gemulcht wird. Bei schlechtem Wetter sind Hackschnitzel vorgesehen.
Cheforganisator Christian Schweiger sagt dazu: „Das ist nicht Hochglanz-Allianz-Arena. Wir sind das gewohnt.“In diesem Bereich werden 32 mobile Toiletten aufgestellt. Was Schweiger besonders freut: „Die Resonanz bei Mitgliedern zur Mithilfe ist enorm. Da ist eine Aufbruchstimmung im Verein und im Ort.“Wie beim Spiel gegen Schweinfurt werden auch diesmal die Pipinsrieder Blasmusikanten aufspielen. Wo können die Fahrzeuge geparkt werden? Entlang der Straße nach Maisbrunn stehen für den Stadioninnenraum zusätzlich 182 Stellplätze zur Verfügung, weitere 318 im Westen von Pipinsried in Richtung Biberweg und noch mal 130 entlang der Straße nach Reichertshausen. Für den gewaltigen Ansturm speziell seitens der Gäste würden diese Angebote aber keineswegs reichen. Darum hoffen die Organisatoren darauf, dass Fahrgemeinschaften gebildet werden.
Dieser Appell wird nicht ausreichen. Die Anreise soll in erster Linie per Bus erfolgen, und zwar von Tandern her. Auf der Verbindungsstraße können die Busse – erwartet werden 100 – auf der rechten Seite parken. Die Zuschauer haben danach die Möglichkeit, über den Geh- und Radweg das Stadion zu Fuß zu erreichen. Die Busunternehmer werden angewiesen, die Eintrittskarten erst im Bus zu verteilen. Der Preis beträgt 13 Euro plus zwei Euro Vorverkaufsgebühr. Die Firma Schwaiger-Reisen in Schrobenhausen transportiert Fans von den Abfahrtsbahnhöfen in Aichach, Schrobenhausen, Pfaffenhofen, Petershausen, Indersdorf, Dachau und Altomünster an. Vereinsmitglieder können jeweils bis zu drei Karten erwerben. Der Innenbereich des Stadions, wo 2000 Besucher Platz finden, gilt bereits jetzt als ausverkauft, auf der Naturtribüne liegen 1500 Anmeldungen vor. Für die Gästefans wird ein eigener Bereich reserviert. Am Spieltag werden keine Karten mehr verkauft.
Das Sicherheitskonzept steht, von Landratsamt wie von der Kommune wurde es intensiv geprüft. Christian Schweiger fasst zusammen: „Wir sind stolz, dass wir das gemeinsam wuppen.“Der neue Vereinschef Roland Küspert spricht von einer anspruchsvollen Aufgabe. Sorgen wegen der Löwen-Fans seien unberechtigt, versichert Benny Rauch, der Pipinsrieder Fanbeauftragte: „Wir haben nur positive Resonanz.“Er betont, die Anhänger der Münchner wollten genau diesen Fußball beim FCP sehen, frei von Kommerz.