Käufer sollten genau hinschauen
Deutschland ist ein Haustierland. Rund 27 Millionen Hunde, Katzen, Kaninchen und andere Felltiere leben in bundesdeutschen Haushalten. Dazu kommen noch weitere zig Millionen Vögel, Fische und Reptilien. Für illegale Tierhändler ist Deutschland damit ein äußerst lukrativer Markt. Experten gehen davon aus, dass er ähnlich gut organisiert ist wie die Drogenmafia. Allein mit dem illegalen Handel von Welpen, die aus Osteuropa kommen, werden nach Schätzungen von Tierschutzorganisationen jährlich rund 400 Millionen Euro umgesetzt.
Im aktuellen Augsburger Fall ist noch nicht sicher, ob es illegaler Vogelhandel war. Die Ermittlungen dauern an. Sicher ist dagegen, dass sich kriminelle Händler auf Kosten von Tieren bereichern, die sie oft unbeschreiblichem Elend aussetzen. Viele der betroffenen Hunde und Katzen werden unter schlimmen Bedingungen gezüchtet. Viele Tiere sterben auf Transporten, oder sie sind nicht geimpft, schwer krank und durch traumatische Erlebnisse verhaltensgestört.
Wer sich ein Haustier kaufen will, sollte deshalb genau hinschauen und folgende Fragen klären: Woher genau kommt das Tier? Ist der Züchter seriös? Und hat es die nötigen Impfungen und Zeugnisse? Ausführliche Tipps, was man beachten muss, gibt es beispielsweise bei der Stiftung Warentest. Ein Rassetier oder ein Exot zum Billigpreis mag zwar verlockend sein.
Doch genau mit dieser Denkweise leisten Käufer schmutzigen Geschäftemachern Vorschub, von denen sich viele auch auf Tiermärkten im Internet tummeln. Wer verantwortungsbewusst handeln will, sollte sich lieber im Augsburger Tierheim umschauen. Dort gibt es hübsche, nette Vierbeiner, die dringend ein neues Zuhause suchen und gegen eine Schutzgebühr zu haben sind.