Walter Rentsch fällt zurück
Aichacher verpasst bei der Senioren-Europameisterschaft in Madrid eine Medaille
Madrid/Aichach Walter Rentsch vom LC Aichach beendete seinen jüngsten Ausflug im Nationaltrikot zwar ohne Medaillen, aber immerhin mit zwei Endlaufteilnahmen. Rentsch ging bei den Halleneuropameisterschaften, die heuer in Madrid ausgetragen wurden, über 800 Meter und 1500 Meter an den Start. Vielleicht wäre Edelmetall möglich gewesen, doch der Aichacher war nach Spanien mit einer Erkältung im Gepäck gereist – die ihn in den entscheidenden Momenten schwächte.
Im 800-Meter-Vorlauf wurde der 65-Jährige (der international aber noch in der Altersklasse M60 starten muss) Zweiter – ein Finalstartplatz war ihm deshalb sicher. Der Endlauf war eigentlich „wie auf mich zugeschnitten“, berichtet Rentsch, mit einem schnellen gleichmäßigen Tempo auf den ersten drei Hallenrunden. Rentsch weiter: „Als dann die Entscheidung nahte, hatte ich nichts zuzusetzen, sodass ich als Fünfter das Ziel erreichte.“In einer Zeit von 2:22,75 Minuten, immerhin 1,32 Sekunden schneller als bei seinem schnellsten Hallenlauf in diesem Winter, eine neue deutsche Hallenjahresbestleistung. Sieger wurde der Favorit Pierre-Jean Marique aus Frankreich, der überlegen in 2:17,08 Minuten gewann. Die Bronzemedaille ging mit 2:20,76 Minuten an den Finnen Viljo Kirjavainen.
Bei den 1500 Meter am Folgetag machten sich die Nachwirkungen der Erkältung noch deutlicher bemerkbar. Bis zur Schlussrunde lag Rentsch auf einem aussichtsreichen vierten Rang. Dann wurde er „blau“– das heißt, ihm blieben Luft und Kraft weg. Für die letzten 200 Meter benötigte der Aichacher 45 Sekunden – zehn Sekunden mehr als die Topläufer. Die Konkurrenz zog an ihm vorbei, Rentsch querte nach 5:04,02 Minuten als Elfter enttäuscht die Ziellinie. Der Titel ging an den Spanier Cesar Perez in 4:42,21 Minuten.
Rentschs Fazit nach der Europameisterschaft fiel knapp aus: „Sportlich war es für mich eine enttäuschende EM, die man schnell abhaken muss. Ich schaue jetzt nach vorne.“