Von der Reise sind nur die ersten drei Monate geplant
die deutsche Krankenkasse: In Imos Fall etwa 180 Euro, in meinem 270 Euro im Monat, weil ich als freier Journalist unterwegs sein werde. Was uns niemand gesagt hat, außer die organisierten Reiseblogger einige Tage später: Wir können auch einfach nichts zahlen. Wegen der Krankenversicherungspflicht kündigen Weltreisende ihre Kassenmitgliedschaft und schließen nur eine Auslandsversicherung bis zu ihrer Rückkehr ab. Sie dürfen nur keinen deutschen Boden betreten. Der zweite Anruf verlief bei uns beiden ähnlich: Ja, das stimme, sagen uns die Berater. Hat uns beim ersten Gespräch niemand darüber informiert? Nein. Macht ja auch nichts. Diese 4000 Euro hin oder her…
Wenn ich mich mit Oma auf eine Tatsache einigen kann, dann ist es diejenige, dass es nicht alle Menängste auf und wir besorgen für ihn sechs Flaschen Wodka und zwei Stangen Zigaretten aus dem Duty-FreeShop im Flughafen. Das soll kein Geschenk sein, schreibt er mir. Die rund 160 Euro bekomme ich zurück. Dann beginnt die ungewisse Reise, auf der nur die ersten drei Monate geplant sind: Zwei Wochen verbringen wir auf Island, dann geht der Flieger weiter nach Baltimore. Über die Metropolen und Nationalparks entlang der Ostküste reisen wir durch den Kontinent nach Westen. Washington, New York, Montreal. Chicago und Vancouver. Vor dem Abflug zeigt mir Imo noch ihren Geldbeutel. Neben dem Glückscent mit dem Schwein kramt sie eine Plakette hervor und lacht. Sie hat sie auch bekommen: die Unbefleckte Empfängnis.
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Wie ist es, alles hinter sich zu lassen und auf Weltreise zu gehen? Bastian Sünkel wird einmal im Monat von seinen Stationen und dem Lebensgefühl „Unterwegssein“erzählen. Eineinhalb Jahre will er die Welt bereisen. Anfang Mai wird der 32-Jährige von seinen Erlebnissen auf Island berichten. Von Island soll es dann weitergehen nach Baltimore und Washington. Und dann? Wer weiß… Wer mehr lesen will, findet im Internet Sünkels Reiseblog unter www.globalmonkey.net.