Friedberg hat einen neuen Polizeichef
Wagenpfeil ist wieder in seiner Heimatstadt. Er gibt zum Amtsantritt ein Versprechen
Friedberg Doppelter Stabwechsel in Friedberg: Polizeipräsident Michael Schwald verabschiedete den langjährigen Leiter der Polizei und dessen Interimsnachfolgerin, Max Baumann und Milena Thaller. Seit April hat die Inspektion mit Alexander Wagenpfeil wieder einen festen Chef.
Die Spitzen der Politik aus Stadt und Landkreis sowie zahlreiche Vertreter der Polizei und der Rettungsdienste begingen im Sitzungssaal des Rathauses gemeinsam die Übergabe. „Es gibt nur wenige Posten in Friedberg, die wichtiger wären, als der des PI-Leiters“, sagte Bürgermeister Roland Eichmann.
Max Baumann sei das Gesicht der Friedberger Polizei gewesen, sagte Polizeipräsident Schwald. In Friedberg startete der gebürtige Eurasburger 1973 seine Laufbahn, hier beendete er nach weiteren Stationen bei der Kripo, als Lehrer an der Polizeifachschule und als Leiter der Inspektion Augsburg-Oberhausen sei- nen Berufsweg. Schwald würdigte Baumanns ruhige, ausgeglichene und ausgleichende Art. „Was er sagt, hat Hand und Fuß“, bescheinigte er Baumann, der „ein großes Glück für die Menschen in Friedberg“gewesen sei.
Nur sechs Monate war Milena Thaller im Rahmen ihrer beruflichen Qualifizierung von Oktober bis Ende März Chefin der Friedberger Polizei. „Sie haben das ganz hervorragend gemacht“, lobte der Polizei- präsident die Arbeit der jungen Beamtin, die nun im Präsidialbüro München arbeitet.
„Wir haben viel spekuliert, wer es werden würde“, berichtete der stellvertretende Inspektionsleiter Peter Zimmermann vom Rätselraten über den neuen Chef. Der ist nun seit 1. April im Amt und in Friedberg kein Unbekannter. Schließlich ist dies die Heimatstadt von Alexander Wagenpfeil, der nun mit 44 Beamten und vier Angestellten für die Sicherheit von rund 73 000 Menschen im Altlandkreis zuständig ist. Nach dem Studium an der Beamtenfachschule kam er zunächst nach Friedberg zurück, sammelte später Führungserfahrung als Dienstgruppen- und Außendienstleiter an verschiedenen Orten, bevor er 2012 ins Innenministerium wechselte. „Menschen lassen sich dort nieder, wo sie sich sicher fühlen“, gab der Polizeipräsident dem neuen Inspektionsleiter mit auf den Weg. Dass das in Friedberg der Fall ist, zeigt ein Blick in die aktuelle Kriminalitätsstatistik: In Friedberg ist die Verbrechensrate ebenso wie im ganzen Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben-Nord gering, die Aufklärungsquote dagegen sehr hoch. Zwei Drittel aller Straftäter werden dank der guten Polizeiarbeit überführt. Dass Bayern die niedrigste Kriminalitätsrate seit 30 Jahren hat, trotz steigender Bevölkerungszahlen, darauf wies auch der Landtagsabgeordnete Peter Tomaschko hin.
Max Baumann blickt mit Dankbarkeit auf seine Zeit in Friedberg zurück. Milena Thaller bescheinigte er, sich in kurzer Zeit einen guten Ruf bei der Bevölkerung erarbeitet zu haben. Seinem Nachfolger Alexander Wagenpfeil wünschte er salomonische Weisheit. Der wiederum versprach, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um dem Vertrauensvorschuss gerecht zu werden und den Kurs in Sachen Innere Sicherheit konsequent fortzusetzen. In Friedberg habe er ein gutes Betriebsklima vorgefunden; nun hoffe er, dass die seit einem Jahr laufende Renovierung des Gebäudes bald abgeschlossen sei.