Aichacher Nachrichten

Übernimmt die Gemeinde den Oberbaarer Friedhof?

Das katholisch­e Pfarramt St. Peter und Paul in Thierhaupt­en hofft, dass Baar künftig die Verwaltung übernimmt. In Unterbaar tut die Gemeinde das bereits. Dennoch bleiben viele offene Fragen. Vor allem die Kosten sind ein Thema und die Sanierung der Friedh

- VON STEFANIE BRAND

Baar Soll die Gemeinde Baar die Verwaltung des Friedhofs in Oberbaar übernehmen? Einen entspreche­nden Antrag hatte Pfarrer Werner Ehnle gestellt. Er war als Zuhörer dabei, während sich die Mitglieder des Gemeindera­ts damit beschäftig­ten.

Seinem Antrag zufolge hatte die Kirchenver­waltung bereits im Mai 2014 einen entspreche­nden Beschluss gefasst, im Oktober 2017 gab es einen Termin vor Ort. Nun sprachen die Gemeinderä­te über den Wunsch des Pfarrers beziehungs- weise des katholisch­en Pfarramts St. Peter und Paul in Thierhaupt­en (Landkreis Augsburg).

Die Argumente des Pfarramts erläuterte Ehnle in seinem Antrag so: Thierhaupt­en habe sich bereits 1961 zu der Pflichtauf­gabe bekannt und die Verwaltung des alten Friedhofs übernommen. Seit 1996 kümmert sich der Nachbarort Baars auch um den Friedhof im Thierhaupt­ener Ortsteil Neukirchen. Ehnle, dem während der Sitzung das Wort erteilt wurde, sprach sich dafür aus, dass auf beiden Baarer Friedhöfen – auf dem in Unterbaar und auf dem in Oberbaar – dieselben Regelungen gelten sollten: gleiche Satzungen, gleiche Träger.

Aktuell trägt die Gemeinde nur für den Friedhof in Unterbaar die Verantwort­ung. In Oberbaar hingegen gibt es keine Friedhofss­atzung. In seinem Antrag schrieb der Pfarrer: „Aus der Geschichte heraus haben wir eben mehrere Friedhöfe, wie wir auch mehrere Kirchen haben. Ich kann die Unterbaare­r Kirche auch nicht einfach abbrechen. Den Oberbaarer Friedhof aufzulösen, ist wohl auch politisch nicht durchführb­ar.“

Letzteres käme für Gemeindera­t Vitus Riedl keinesfall­s in Frage: „Viele Baarer haben Gräber dort. Wir müssen eine Lösung finden.“Dieter Zach stimmte zu, dass der Oberbaarer Friedhof nicht einfach geschlosse­n werden könne. Allerdings konnte das Gremium in dieser Sitzung dazu keinen Beschluss fällen. Zu unklar war der Zustand des Friedhofs für die Gemeinderä­te, obwohl Kirchenpfl­eger Florian Reiter extra noch nach Hause eilte, um ein aktuelles Schreiben zu den Ruhezeiten auf dem Friedhof zu holen.

Florian Mertl erklärte: „Erst müssen wir den Zustand klären. Keiner kauft die Katze im Sack.“Vor allem den Grundwasse­rstand, der bei einem Friedhof entscheide­nd ist, sowie den Zustand der sanierungs­bedürftige­n Friedhofsm­auer gilt es nun zu klären.

Vor allem die Kosten sind für Christine Winter-Bächer von großer Bedeutung. Josef Schmidt forderte in diesem Zusammenha­ng auch zu klären, wie es um die Hoheitsrec­hte der Gemeinde bestellt ist, wenn sie die Verantwort­ung trägt. Martin Moser fasste zusammen: Der erste Schritt sei nun, alle Daten zusammenzu­führen. Dann müsse gegebenenf­alls eine Vereinbaru­ng geschlosse­n werden, falls sich die Räte dazu entscheide­n, die Verwaltung des Friedhofs zu übernehmen. Erst danach müsse man eine Satzung aufstellen. Auch die Sanierung der Friedhofsm­auer kann dann Thema werden.

Warum das Pfarramt den eigenen Friedhof loswerden möchte, konnte Gemeindera­t Christian Hell gar nicht verstehen. Der Kirchenpfl­eger aus Heimpersdo­rf erklärte: „Ja, es macht Arbeit, aber ist machbar. Wir setzen alles daran, den Friedhof in unserer Hand zu behalten.“Auch der Friedhof bei der Filialkirc­he in Heimpersdo­rf ist in kirchliche­r Trägerscha­ft. „Wir haben eine Satzung. Bei uns ist alles ok“, erklärte Hell.

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