Übernimmt die Gemeinde den Oberbaarer Friedhof?
Das katholische Pfarramt St. Peter und Paul in Thierhaupten hofft, dass Baar künftig die Verwaltung übernimmt. In Unterbaar tut die Gemeinde das bereits. Dennoch bleiben viele offene Fragen. Vor allem die Kosten sind ein Thema und die Sanierung der Friedh
Baar Soll die Gemeinde Baar die Verwaltung des Friedhofs in Oberbaar übernehmen? Einen entsprechenden Antrag hatte Pfarrer Werner Ehnle gestellt. Er war als Zuhörer dabei, während sich die Mitglieder des Gemeinderats damit beschäftigten.
Seinem Antrag zufolge hatte die Kirchenverwaltung bereits im Mai 2014 einen entsprechenden Beschluss gefasst, im Oktober 2017 gab es einen Termin vor Ort. Nun sprachen die Gemeinderäte über den Wunsch des Pfarrers beziehungs- weise des katholischen Pfarramts St. Peter und Paul in Thierhaupten (Landkreis Augsburg).
Die Argumente des Pfarramts erläuterte Ehnle in seinem Antrag so: Thierhaupten habe sich bereits 1961 zu der Pflichtaufgabe bekannt und die Verwaltung des alten Friedhofs übernommen. Seit 1996 kümmert sich der Nachbarort Baars auch um den Friedhof im Thierhauptener Ortsteil Neukirchen. Ehnle, dem während der Sitzung das Wort erteilt wurde, sprach sich dafür aus, dass auf beiden Baarer Friedhöfen – auf dem in Unterbaar und auf dem in Oberbaar – dieselben Regelungen gelten sollten: gleiche Satzungen, gleiche Träger.
Aktuell trägt die Gemeinde nur für den Friedhof in Unterbaar die Verantwortung. In Oberbaar hingegen gibt es keine Friedhofssatzung. In seinem Antrag schrieb der Pfarrer: „Aus der Geschichte heraus haben wir eben mehrere Friedhöfe, wie wir auch mehrere Kirchen haben. Ich kann die Unterbaarer Kirche auch nicht einfach abbrechen. Den Oberbaarer Friedhof aufzulösen, ist wohl auch politisch nicht durchführbar.“
Letzteres käme für Gemeinderat Vitus Riedl keinesfalls in Frage: „Viele Baarer haben Gräber dort. Wir müssen eine Lösung finden.“Dieter Zach stimmte zu, dass der Oberbaarer Friedhof nicht einfach geschlossen werden könne. Allerdings konnte das Gremium in dieser Sitzung dazu keinen Beschluss fällen. Zu unklar war der Zustand des Friedhofs für die Gemeinderäte, obwohl Kirchenpfleger Florian Reiter extra noch nach Hause eilte, um ein aktuelles Schreiben zu den Ruhezeiten auf dem Friedhof zu holen.
Florian Mertl erklärte: „Erst müssen wir den Zustand klären. Keiner kauft die Katze im Sack.“Vor allem den Grundwasserstand, der bei einem Friedhof entscheidend ist, sowie den Zustand der sanierungsbedürftigen Friedhofsmauer gilt es nun zu klären.
Vor allem die Kosten sind für Christine Winter-Bächer von großer Bedeutung. Josef Schmidt forderte in diesem Zusammenhang auch zu klären, wie es um die Hoheitsrechte der Gemeinde bestellt ist, wenn sie die Verantwortung trägt. Martin Moser fasste zusammen: Der erste Schritt sei nun, alle Daten zusammenzuführen. Dann müsse gegebenenfalls eine Vereinbarung geschlossen werden, falls sich die Räte dazu entscheiden, die Verwaltung des Friedhofs zu übernehmen. Erst danach müsse man eine Satzung aufstellen. Auch die Sanierung der Friedhofsmauer kann dann Thema werden.
Warum das Pfarramt den eigenen Friedhof loswerden möchte, konnte Gemeinderat Christian Hell gar nicht verstehen. Der Kirchenpfleger aus Heimpersdorf erklärte: „Ja, es macht Arbeit, aber ist machbar. Wir setzen alles daran, den Friedhof in unserer Hand zu behalten.“Auch der Friedhof bei der Filialkirche in Heimpersdorf ist in kirchlicher Trägerschaft. „Wir haben eine Satzung. Bei uns ist alles ok“, erklärte Hell.