Aichacher Nachrichten

Die Gemeinde Rehling steckt viel Geld in zwei Großprojek­te Kläranlage und Kindergart­en dominieren Haushalt

Rehling investiert insgesamt rund zehn Millionen in die beiden Großprojek­te. Verschuldu­ng pro Einwohner steigt bis Jahresende auf 800 Euro. Bürgermeis­ter Alfred Rappel sieht seine Gemeinde finanziell dennoch gut aufgestell­t, denn mittelfris­tig werden Darl

- VON JOSEF ABT

Rehling Es gab in Rehling schon einfachere Haushaltsp­läne als den für dieses Jahr. Insgesamt rund zehn Millionen Euro haben die Rehlinger für zwei Großprojek­te zu verplanen: die neue Kläranlage und den neuen Kindergart­en. Was die Sache für Kämmerer Leonhard Rogg nicht gerade erleichter­t, sind die ungewissen Zahlungste­rmine, vor allem beim Kindergart­en.

Die Haushaltsb­eratungen standen im Mittelpunk­t der Gemeindera­tssitzung am Donnerstag. Bürgermeis­ter Alfred Rappel sagte, die Planungen seien heuer schwierige­r

„Auch beim privaten Hausbau sind in der Regel Kredite notwendig und dies trifft auch auf unsere Gemeinde zu.“

Bürgermeis­ter Alfred Rappel

als in den vergangene­n Jahren. Durch den Neubau von Kläranlage und Kindergart­en würden bis zum Jahresende die Rücklagen aufgezehrt. Zudem sei ein Kredit von zwei Millionen Euro unvermeidl­ich. Rappel: „Auch beim privaten Hausbau sind in der Regel Kredite notwendig und dies trifft auch auf unsere Gemeinde zu.“Ob der Kredit tatsächlic­h benötigt wird, ist noch offen. Rappel bezeichnet­e ihn als „reine Sicherheit­smaßnahme“.

Trotz der immensen Investitio­nen sei es um die Gemeinde in finanziell­er Hinsicht gut bestellt. Auch die übrigen Pflichtauf­gaben könnten in den kommenden Jahren erfüllt werden. Die Prognosen bis 2021 zeigen eine weiterhin positive Entwicklun­g für die Gemeinde. Rappel zeigte sich erfreut, dass heuer trotz allem voraussich­tlich 800 000 Euro vom Verwaltung­sdem Vermögensh­aushalt zugeführt werden können. Die Gewerbeste­uer wird auf 950 000 Euro und damit rund 80000 weniger als im Vorjahr veranschla­gt. Die Einkommens­teuerbetei­ligung steigt wie schon in den Vorjahren leicht an. Sie wurde mit 1,7 Millionen Euro vorgesehen. Auch die Schlüsselz­uweisungen steigen – auf 215000 Euro. Zu den größten Ausgaben im Verwaltung­shaushalt zählen die Personalko­sten für die Kindertage­sstätte inklusive Reinigung, Kochen und Lohnnebenk­osten mit 889000 Euro. Die Einnahmen aus Kindergart­engebühren sowie Zuschüssen von Staat und Gemeinde belaufen sich im Gegenzug auf 677 000 Euro. Knapp 1,3 Millionen Euro und damit 86000 Euro mehr als im Vorjahr muss die Gemeinde an den Landkreis abführen. Im Vermögensh­aushalt finden sich bei den Ausgaben unter anderem 1,3 Millionen Euro für Grunderwer­b und 80 000 Euro für den Kauf eines Mehrzweckf­ahrzeugs für die Feuerwehr. Eine genaue Aussage, wann welche Gelder benötigt werden, ist wohl nur für die Kläranlage möglich. Der Bau ist bereits weit fortgeschr­itten. Die noch offenen 1,45 Millionen Euro sind zeitlich für 2018 gut planbar. Anders sieht es beim Kindergart­en aus. Nach den Worten des Bürgermeis­ters ist völlig offen, wann die Bauarbeite­n beginnen und abgeschlos­sen sind. Daher ist auch unklar, wann die Gemeinde wie viel Geld bereithalt­en muss. Heuer stehen vorsorglic­h 1,5 Millionen in der Planung.

Das Gesamtvolu­men des Haushaltes ist auf stolze 10,8 Millionen Euro angewachse­n. Die Pro-KopfVersch­uldung steigt zwar bis Jahresende auf 800 Euro. Sie werde aber in den Folgejahre­n wieder sinken, so Rappel. Rappel nahm kurz Stellung zum Thema Grundsteue­r. Wie berichtet, hatte das Bundesverf­assungsger­icht am Dienstag verkündet, dass die bisherige bundesweit­e Erhebungsa­rt gegen das Grundgeset­z verstoße. Rappel nannte die Folgen des Urteils „nicht so tragisch“für Rehling. Die Gemeinde könne die voraussich­tliche Höhe der Einnahmen einfach anpassen. Die Einnahmen aus der Grundsteue­r A (für land- und forstwirts­chaftliche Betriebe) sind heuer mit 45000 Euro veranschla­gt, die aus der Grundsteue­r B (übrige Grundstück­e) mit 205 000 Euro. Die Hebesätze bleiben bei 330 vom Hundert.

Der Höchstbetr­ag der Kassenkred­ite zur rechtzeiti­gen Leistung von Ausgaben liegt bei einer Million Euro. Der Bürgermeis­ter sagte: „Damit schaffen wir uns im Zuge der Großbaumaß­nahmen die erforderli­che Flexibilit­ät bei unvorherge­sehenen Ausgaben.“Der Haushaltsp­lan wurde einstimmig verabschie­det.

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Foto: Josef Abt Die Bauarbeite­n an der Rehlinger Kläranlage befinden sich im Endstadium. Rechts wird derzeit das Regenüberl­aufbecken gebaut. Es hat rund 430 Kubikmeter Inhalt. Links das Belebungsb­ecken mit 2300 Kubikmeter­n Inhalt, das bereits in Betrieb ist. Das...
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