Behält Affing die Lufthoheit?
FCA bekommt es mit dem Kellerkind aus Stätzling zu tun. Warum Tobias Jorsch dennoch warnt und man in Pöttmes nicht mehr auf die Tabelle schauen darf
Aichach Friedberg Souveränität hat zurzeit einen Namen in der Kreisliga Ost: den des FC Affing. Mit vier Siegen aus den vergangenen vier Spielen hat der FCA die Verfolger aus Griesbeckerzell und Pöttmes auf drei bzw. neun Punkte distanziert, dabei überragende elf Tore erzielt.
Für den Affinger Spielertrainer Tobias Jorsch ist das allerdings kein Grund, entspannt auf die nächsten Partien zu blicken. „Genau jetzt kommen die Spiele gegen die vermeintlich Schwächeren, die von der Motivation und vom Kopf her so schwierig sind.“Der 28-Jährige hat noch die vergangene Saison vor Augen, in der die Affinger in der Rückrunde oben mitmischten, den direkten Aufstieg als Zweiter aber letztlich verpassten. Damit der Wiederaufstieg in die Bezirksliga in dieser Saison gelingt, hat Jorsch sein Team vor dem anstehenden Heimspiel gegen den FC Stätzling II (Sonntag, 15 Uhr) auf die kommenden Aufgaben eingeschworen. „Jeder in der Mannschaft hat begriffen, dass wir in dieser Phase einhundert Prozent geben müssen, gerade gegen einen solchen Gegner.“
Vor dem Vorletzten hat der Coach großen Respekt, warnt vor der Reserve des FCS. „Stätzling II hat aus meiner Sicht mehr Qualität als viele andere Teams in der Liga und steht deswegen zu Unrecht am Ende der Tabelle.“Umso besser, dass Jorsch fast auf sein komplettes Team zugreifen kann: Lediglich Haci Ay, dem zuletzt gegen Rinnenthal und Pöttmes zwei Treffer gelangen, und Cem Kaplan fehlen dem FCA.
Nur zwei Plätze hinter den Affingern liegt der TSV Pöttmes. NeuTrainer Mariusz Suszko, der erst seit Januar beim TSV an der Seitenlinie steht, konnte vergangene Woche in Berg im Gau seinen ersten Pflichtspielsieg feiern. Nebenbei verringerte sein Team durch den Ausrutscher von Griesbeckerzell den Rückstand auf Rang zwei auf sechs Punkte. Dennoch will der 31-Jährige nichts vom Aufstieg oder der Relegation wissen. „Ich habe der Mannschaft verboten, auf die Tabelle zu schauen. Wir müssen von Spiel zu Spiel denken.“Suszko und sein neues Team befinden sich noch immer in der Kennenlernphase, zumal neben dem Coach auch einige neue Spieler wie der ehemalige Rainer Serge Yohoua zur Mannschaft gestoßen sind. Die jüngste Partie Suszko allerdings als deutlichen Schritt nach vorn. „Vergangene Woche haben wir in einem neuen System gespielt und den Ball gut laufen lassen. Dann funktioniert vieles von allein.“
Der Spielertrainer muss sich als ehemaliger Regionalligaakteur auch selbst umgewöhnen, die Liga kennenlernen. „In der Kreisliga Ost wirst du im Spiel zugestellt und in Manndeckung genommen. Solange du dich dagegen nicht durchsetzt, musst du dich nicht über Taktik unterhalten.“Von seinem Team erwartet er in den kommenden Spielen deswegen, sich Sieg um Sieg zu erarbeiten. Sorgen macht ihm vor allem die Abwehr. Selbst beim 5:2-Kantersieg gegen den Tabellenletzten Berg im Gau kassierte der TSV zwei Tore, immerhin gegen die momentan schwächste Offensive der Kreisliga Ost. Zudem hat Pöttmes gegenüber Affing und Zell die schlechtere Tordifferenz. Für die kommende Partie gegen den SV Münster (Sonntag, 15 Uhr) gibt Suszko deswegen ein klares Ziel aus. „Wir müssen nach vorn Durchschlagskraft entwickeln und hinten auf jeden Fall die Null halten.“Den Gegner schätzt er vor allem offensiv stark ein. „Markus Hörmann im Sturm kann aus dem Nichts ein Tor machen. Ein Top-Gegner.“Doch eines kann Suszko trotz seiner Zurückhaltung nicht verbergen: Bei eibezeichnet nem Sieg gegen den SVM und passenden Ergebnissen in Affing und Zell rückt zumindest die Relegation wieder in greifbare Nähe für den TSV.
Die angesprochenen Zeller müssen erstmals seit drei Partien wieder auswärts ran. Am Sonntag ist die Mannschaft von Trainer Metin Bas in Langenmosen gefordert. Es bleibt abzuwarten, wie der SCG die 0:1-Niederlage gegen Rehling verkraftet hat. Die Zeller durften gewarnt sein, denn das Hinspiel ging mit 2:1 an die DJK, die im Übrigen auch noch ins Rennen um Platz zwei eingreifen. Auf Platz vier liegend beträgt der Rückstand auf Zell derzeit sieben Punkte.