Wenn’s ein bisschen mehr sein darf
Mit Stark-Diesel und Top-Ausstattung: Wie Opel den Grandland X aufwertet
Mit dem Antara war Opel ganz früh im SUV-Segment dabei: 2006, noch vor VW Tiguan, BMW X1 und Co. stellten die Rüsselsheimer ihren Hochbeiner in die Schauräume – die der etwas missglückte ChevroletUmbau allerdings nur selten wieder verlassen hat.
Während die Konkurrenz aufholte, ließ sich Opel Zeit: Erst seit 2012 greifen die Hessen mit dem Mokka wieder aktiv ins Geschehen ein und inzwischen haben sie sich – auch mit Schützenhilfe der neuen, französischen Mutter PSA – eine ganze SUV-Familie aufgebaut. Nur knapp unterhalb des jetzt Mokka X genannten Allradlers hat der lifestylige Crossland X seinen Platz gefunden, darüber rangiert seit kurzem der Grandland X. Den gibt es ab sofort auch mit einem neuen Stark-Diesel und einer Rundum-Sorglos-Ausstattung.
LED-Licht, Lenkradheizung, Abstandstempomat, Premium-Ledersessel mit „Aktion gesunder Rücken“-Siegel oder Online-Infotainmentsystem: Den Grandland X kann man vollstopfen wie eine Weihnachtsgans, und das Gros der bislang rund 70 000 Besteller hat viele Kreuzchen bei den Ausstattungsoptionen gemacht.
So viele, dass Rüsselsheim jetzt reagiert und mit der neuen „Ultimate“-Ausstattung ein Paket schnürt, das fast alle Extras zusammenfasst und dem Kunden dadurch gut 1800 Euro Preisvorteil beschert; mehr noch: Die 360-Grad-Kamera mit automatischen Einparkassistenten gibt’s nur in dem Top-Modell.
Preisvorteil hin oder her: Ein Schnäppchen ist der Ultimate freilich nicht. Mit dem 130-PS-Benziner, der seine aufpreispflichtige Sechsgang-Automatik bald gegen einen achtstufigen Wandler tauscht, kostet der Ultimate-Grandland-X 34 240 Euro. Der 1.6er Diesel (der noch in diesem Jahr gegen einen 1.5er getauscht wird) liegt bei 37 040 Euro und mit dem neuen Spitzenaggregat, einem 177 PS starken Zweiliter-Selbstzünder, gibt es ihn ab 42 610 Euro.
Der kommt dafür serienmäßig mit der 8-Gang-Automatik und ist auch der erste Grandland X, der schon die neue Euro-6d-Temp-Abgasnorm erfüllt.
Hat man die kleine Anfahrschwäche überwunden, erwacht der leise, von Peugeot entwickelte Motor zum Leben und schiebt den 1,6 Tonnen schweren Opel deutlich schwungvoller an, als es die technischen Daten vermuten lassen: Offiziell braucht er 9,1 Sekunden auf Tempo 100. Das neue Getriebe geht seinem Job ausgesprochen gelassen nach, lieber nutzt die Automatik die reichlich vorhandene Kraft aus, anstatt ständig hektisch die Gänge zu wechseln.
Vorteil für alle Gespann-Fahrer: Mit der neuen Motorisierung steigt die Anhängelast auf bis zu zwei Tonnen. Michael Gebhardt