Warum ist Milch weiß, obwohl Kühe grünes Gras fressen?
Malte hat sie gestellt und wir haben eine Antwort darauf gefunden
Jede Woche stellen uns Capito-Leser kniffelige Fragen, wir Redakteure versuchen, Antworten darauf zu finden. Heute fragt Malte: Wie kommt es, dass Kühe grünes Gras fressen, aber weiße Milch geben?
Lieber Malte, Milch ist nicht nur lecker, sondern auch sehr vielseitig: Sie passt morgens zum Müsli, Erwachsene mischen sie gerne in den Kaffee und auch zu Käse, Butter, Quark und Joghurt lässt sie sich verarbeiten. Dass all diese Milchprodukte nicht so grün sind wie das Gras, das Kühe auf der Weide fressen, liegt an der aufwendigen Verdauung der Tiere. Auf dem Weg durch den Körper behält Nahrung nicht ihre ursprüngliche Farbe, sie wird von starken Magensäuren in sämtliche Bestandteile zerlegt.
Das ist eine echte Meisterleistung
Für das Grün der Grashalme ist übrigens das Chlorophyll verantwortlich, mit dessen Hilfe Pflanzen das Sonnenlicht verarbeiten können. Bei der Verdauung, die bei Kühen in mehreren Mägen stattfindet, wird dieser Farbstoff abgebaut. Aus den anderen pflanzlichen Bestandteilen stellt die Kuh Milch her. Das ist übrigens eine echte Meisterleistung. Für uns Menschen ist Gras nämlich unverdaulich.
Warum jede Art von Milch, von Magermilch bis Vollmilch, weiß ist, erklärt Johann Schmaus vom Bayerischen Bauernverband: „Kuhmilch besteht zum überwiegenden Teil aus Wasser, weist aber auch einen hohen Anteil an Eiweiß auf, den man als Casein bezeichnet.“Unser Körper braucht diesen Stoff unter anderem zum Wachsen, weil er auch das sogenannte Kalzium transportiert. Daraus macht unser Körper zum Beispiel Knochen und Zähne.
Dieses Kalzium ist auch für die Farbe der Milch verantwortlich. Wenn Tageslicht auf diese Teilchen trifft, wird ein Teil der Lichtstrahlen zu unserem zurückgeworfen. Dadurch sieht die Milch für unser Auge weiß aus. „Ohne das Casein würde Milch fast wie ganz normales Wasser aussehen,“sagt Johann Schmaus.
Manchmal ist sie sogar noch weißer
Übrigens: Bevor die Milch verkauft wird, werden die unterschiedlich großen Eiweiß- und Fettbausteine durch Druck gleichmäßig zerkleinert. Diesen Schritt nennt man Homogenisieren. Weil die Teilchen dann noch feiner verteilt sind, sieht die Milch am Frühstückstisch weißer aus, als nach dem Melken. Jens Reitlinger, Capito-Team