Aichacher Nachrichten

Noch nicht eingeweiht und schon zu klein

Obergriesb­acher Räte diskutiere­n über Möglichkei­ten für eine Erweiterun­g des Kindergart­ens. Zwölf Kinder bleiben ohne Platz

- VON STEFANIE BRAND

Obergriesb­ach Der neue Kindergart­en ist noch nicht einmal eingeweiht und schon zu klein. Dieses Ergebnis ist bereits seit der letzten Sitzung des Gemeindera­ts bekannt. Nun liegen die Ergebnisse einer Befragung Obergriesb­acher Eltern vor, die Bürgermeis­ter Josef Schwegler in der jüngsten Sitzung bekannt gab. Und diese zeigt: Der neue Kindergart­en wird auch künftig zu klein bleiben. Zwei Kindergart­engruppen mit je 25 Kindern und eine Krippengru­ppe mit 18 Kindern sollen im Neubau Platz finden. Das bedeutet mit Blick auf die aktuellen Umfrageerg­ebnisse aber auch, dass zwölf Kinder in der Gemeinde ohne Betreuungs­platz bleiben – und das, obwohl gerade einmal 53 von 111 verschickt­en Fragebögen ausgefüllt an die Gemeinde zurückkame­n.

Vor diesem Hintergrun­d und der guten Nachricht, dass Bürgermeis­ter Schwegler sich bereits erfolgreic­h nach Betreuungs­personal umgesehen hat, erklärte dieser seinen Plan: Die bisherige Planung soll erweitert werden. Grundsätzl­ich gäbe es zwei Möglichkei­ten. So könnte die vierte Gruppe irgendwie im oder am Neubau angedockt werden. Oder der bisherige Kindergart­en im Keller der Gemeinde und vielleicht sogar der Sitzungssa­al des Gremiums im Erdgeschos­s könnten entspreche­nd umgebaut werden. Nachdem einige Gemeinderä­te ihre Sorgen vorbringen konnten, wurde entschiede­n. Einstimmig stimmten die Gemeinderä­te für die Erweiterun­g der Betreuungs­kapazitäte­n um eine vierte Gruppe. Das Planungsbü­ro Schrammel soll bei einem Ortstermin mit dem Zuschussge­ber, der Regierung von Schwaben, eruieren, welche räumlichen Möglichkei­ten planungste­chnisch in Frage kommen – und welche förderfähi­g sind. Viel wichtiger als die Förderung war Gemeindera­t Hans Willer die Finanzierb­arkeit des Projekts, betonte er in der Diskussion­srunde. Lorenz Mahl schlug vor, den Mehrzweckr­aum im Obergescho­ss des neugebaute­n Kindergart­ens zu einem vierten Gruppenrau­m umzubauen. Platztechn­isch sei dies möglich, so Schwegler. Doch diese Lösung würde den Kindern den großen Nebenraum nehmen. Daniel Schulz und Markus Weber sorgten sich um die Förderung, die mitunter auch gewährt wurde, weil ein „Intensivra­um“wie der im ersten Obergescho­ss in den Planungen enthalten war.

Peter Liebl warf grundsätzl­iche Zweifel an der Intention ein: „Ist es das Ziel, Kinder so früh wie möglich in die Betreuung zu geben?“Mit Blick auf die Zuschüsse, die seitens der Regierung von Schwaben in Aussicht gestellt werden, könnte man dies fast meinen.

Liebl betonte, wie viel die Gemeinde schon getan habe und, dass eine Sanierung des Bestandsge­bäudes doch ein großer Akt wäre.

„Das Gebäude auf Vordermann zu bringen, steht ohnehin an.“Daniel Schulz

Schulz erklärte hingegen: „Das Gebäude auf Vordermann zu bringen, steht ohnehin an.“Zudem sieht er mit den neuen Wohnareale­n, die im Gemeindege­biet künftig bebaubar sind, auch noch mehr Kinder im Ort, die die Betreuungs­problemati­k verschärfe­n. Jetzt den Neubau abzuschlie­ßen und dann zu entscheide­n, dass bis September 2019 ein Umbau im ersten Obergescho­ss erfolgen soll, das ist für Schulz ein „Spiel mit dem Feuer“.

Das Fazit: Planer, Zuschussge­ber und Gemeindeve­rtreter werden Planungen initiieren, um bis September 2019 vier Gruppen in Kindergart­en und Krippe unterbring­en zu können.

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