Super Sonntag in Aichach
Auf dem Aichacher Stadtplatz ist viel geboten. Moderator Paul Gamperl überrascht beim Spargelanstich mit durchaus gewagten Analysen. Und die Besucher sinnieren bei bestem Sommerwetter über die „Leichtigkeit des Seins“
In Scharen zog es die Menschen gestern in die Aichacher Innenstadt zur Kunstmeile, zum Spargelanstich und Streetfood-Markt wie auch in die Geschäfte.
Aichach Brechend voll ist es in der Aichacher Innenstadt. Spargel- und Spezialitätenmarkt, Kunstmeile und die geöffneten Geschäfte locken die Besucher an diesem Sonntag in Scharen in die gute Stube. Begleitet von der Musik der Aichacher Stadtmusikanten flanieren sie durch die Innenstadt oder erfahren beim Spargelanstich Interessantes über das Edelgemüse. Er sei auf der Suche nach Nachwuchs, sagt Moderator Paul Gamperl vom Waglerhof in Ainertshofen (Markt Inchenhofen). Einen Kandidaten fasst er nach dem Anstich dafür ins Auge.
Eine blockische, übermannsgroße Skulptur aus Holz steht vor dem alten Rathaus. Sie zeigt zwei Menschen, die sich in den Armen liegen. „Die Leichtigkeit des Seins“hat Stephan Kreppold aus Wilpersberg (Stadt Aichach) die Skulptur getauft. Ein Exponat und ein Titel, die man mit einem Augenzwinkern betrachten solle, sagt der Wilpersberger. Kreppolds bevorzugte Materialien sind Stahl und Eisen. Als er aber einen „wunderbar großen Stamm entdeckte“, habe er von dem nicht mehr lassen können und daraus ein Exponat für die Kunstmeile herausgearbeitet, erzählt er. Verglichen mit seinen üblichen Materialien hat die Skulptur also tatsächlich eine Leichtigkeit.
Am rollenden Bierausschank von Manni Fritsch, dem Boandlbräu aus Oberbernbach (Stadt Aichach), gönnt sich Ralf Bäumle einen „Aperitif“. Der Gallenbacher ist eigentlich wegen des Kultur-Cafés, das an diesem Sonntag im Café Koch stattfindet, in der Stadt. Überrascht sei er gewesen, als er die vielen Essensstände gesehen habe, sagt Bäumle. Jetzt will er zusammen mit der Familie erst einmal durch die Innenstadt schlendern, sich über das kulinarische Angebot informieren und dann durchprobieren.
Joe Koppold, Behindertenbeauftragter des Landkreises AichachFriedberg, hat eine eigene Taktik, um den besten Stand herauszufinden: „Darauf achten, wo die längste Schlange ist. Da muss das Essen gut sein.“
Zusammen mit einer Bekannten schlendert Irmgard Lutz aus Kleinberghofen bei Altomünster (Kreis Dachau) durch die Innenstadt. Eigentlich wollen die beiden ins Kino, um sich „Der Al Capone vom Do- also den Theo-BergerFilm, anzusehen. „Dann kann ich mitreden“, sagt Lutz und lacht. Vor dem Kinobesuch nutzen die beiden das schöne Wetter für einen Bummel durch die Stadt.
Bürgermeister Klaus Habermann freut sich über das „Kaiserwetter in der guten Stube“. „Wer heute nicht in die Stadt kommt, ist selber schuld“, sagt er mit Blick auf die vielen verschiedenen Veranstaltungen wie Kunstmeile, Streetfoododer Spezialitätenmarkt.
Organisiert hat alles die Aktionsgemeinschaft Aichach (Aga), die bis zur Wahl von einem dreiköpfigen Interimsteam geleitet wird. Stefan Barz, eines der Mitglieder des Interimsteams, begrüßt die Besucher. Auf Nachfrage der Aichacher Nachrichten will er nichts dazu sagen, wer noch dem Interimsteam angehört.
Um den Spargel-Bifang, der auf einem Anhänger am Stadtplatz steht, sammeln sich inzwischen die Schaulustigen. Spargelkönigin Martina Reichhold, die als Stellvertretenaumoos“, rin der amtierenden Spargelkönigin Lena Hainzlmair in Aichach ist, wird den Prominenten dabei helfen, die Spargelstangen fachgerecht aus dem Boden zu holen.
Moderator Gamperl überrascht die prominenten Spargelstecher mit einer eigenwilligen Analyse. Er begutachtet das Edelgemüse auf Gemeinsamkeiten mit dem Stecher. Bei Bürgermeister Habermann zum Beispiel, den Gamperl als Nachwuchsstecher sofort nehmen würde, zeigt die Spargelspitze „eindeutig einen roten Einschlag“. Beim Zweiten Bürgermeister Helmut Beck ist der Umfang der Spargelstange laut Gamperl „etwas stärker“als bei dem früheren Polizeichef.
Generell würden die Spargelstangen heuer bei allen Spargelbauern etwas dicker sein, erklärt Moderator Paul Gamperl dem Publikum. Obwohl der Boden so trocken ist. Als Grund vermutet er: „Wahrscheinlich, weil der Spargel etwas später dran ist und mit voller Kraft vorangeht.“