Das Hochmoor erleben
Abwechslungsreicher Rundweg
Vor vielen tausend Jahren war an der Stelle des Werdensteiner Mooses bei Immenstadt noch ein Gletscher. Heute ist dort ein Hochmoor, das zu den größten im Landkreis Oberallgäu zählt. Auf dem Naturlehrpfad werden mit vielen Erlebnisstationen die Entstehung des Moores und seine Arten- und Pflanzenvielfalt erklärt.
Ein Aussichtsturm bietet einen weitläufigen Blick über die Sümpfe und die Birken-Fichten-Wälder. An schönen Tagen beeindruckt zusätzlich das Berg-Panorama. Am Horizont ragen der Grünten und die noch schneebedeckten Gipfel der Nagelfluhkette empor, während im Werdensteiner Moos die ersten Frösche um die Wette quaken. Ein besonderes Erlebnis für Familien mit Kindern. Die Wanderung auf dem 3,5 Kilometer langen, mit Hackschnitzeln aufgefüllten Lehrpfad ist leicht und abwechslungsreich.
In dem etwa 80 Hektar großen Schutzgebiet wird die Natur weitgehend sich selbst überlassen. Junge Birken schieben aus der sumpfigen Erde, daneben verrotten alte Baumstämme. Es ist äußerst faszinierend, den Kreislauf der Natur zu beobachten. Das aufmerksame Auge entdeckt auch viele spezielle Moorpflanzen wie den fleischfressenden Sonnentau und das Wollgras. Und auch der Biber hinterlässt seine Spuren – Baumstümpfe wie angespitzte Bleistifte finden sich überall. Ein besonderes Erlebnis für Groß und Klein ist der Barfußweg. Dort können die Fußsohlen verschiedene Untergründe wie Kieselsteine, Splitt und Holz erfühlen.
Für eine Einkehr bietet sich ein kleiner Abstecher zum Burgcafé Werdenstein an. Dort gibt es Kaffee und hausgemachten Kuchen. An der Ruine hängt sogar das angeblich größte Hufeisen der Welt. (es hat tatsächlich einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde). Sonntags lohnt sich auch eine Fahrt zum urigen Bahnhofscafé im Nachbarort Martinszell-Oberdorf. Dort betreibt die Dorfgemeinschaft ein Café mit besonderem Flair im alten Bahnhofsgebäude. Anja Worschech