Vom Joker zum größten Trumpf
Beim seiner Meinung nach wichtigs ten Tor der Saison saß Nils Peter sen bereits auf der Bank. „Ich habe selten so etwas erlebt, diese Emo tionen“, kommentierte der Toptorjä ger des SC Freiburg das 3:2 von Lucas Höler in der Nachspielzeit ge gen den 1. FC Köln. Für Höler war es der erste Bundesligatreffer. Zuvor aber hatte Petersen mit den Sai sontoren 14 und 15 für eine lange Zeit komfortable Führung der Breisgauer gesorgt. Der 16. Treffer bleibt ihm nur versagt, weil er nach einem Foulspiel an ihm selbst, den fälligen Elfmeter dem Kolle gen Günter überlässt, der dann ver schießt. Trotzdem: Nur Robert Le wandowski vom FC Bayern hat mehr Bundesligatore in dieser Saison als Petersen, der damit der erfolgreichste deutsche Bundesliga Stürmer ist. Eine Entwicklung, die nicht zu erwar ten war. So steil die Karriere des 1,88 m großen Stürmers be gann, so schnell geriet sie wie der ins Stocken. 2011 hatte Pe tersen mit 35 Zweitligatref fern in zwei Spiel zeiten für Ener gie Cottbus das In teresse des FC Bayern geweckt. In München allerdings saß der Stürmer nur auf der Bank. Das trieb ihn nach Bremen, wo es wieder aufwärts ging – bis Viktor Skripnik kam. Der neue Werder Coach hatte für Peter sen keine Verwendung, weshalb der Torjäger als Leihgabe nach Frei burg wechselte. Dort entwickelte er sich zum besten Joker der Liga. In zwischen ist der 29 Jährige für jede Stammformation gesetzt und Kapitän. Wenn Freiburg tatsäch lich die Bundesliga halten sollte, hat sie das vor allem ihm zu verdan ken. Noch aber ist es nicht so weit. Im Gegenteil: Die Breisgauer brau chen weitere Petersen Treffer. Hält der 29 Jährige seine Form, könnte er sogar noch ein Kandidat für die WM werden. (AZ)
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