Der Extravagante
Ein Anwalt wie ein blumiger Rotwein: Neue ARD-Serie „Falk“startet
ARD, 20.15 Uhr Ein Anwalt, der Gerichtssäle hasst, ist eigentlich kein guter Anwalt. Im Fall des Juristen Falk, der erstmals in der neuen und nach ihm benannten ARD-Serie „Falk“zu sehen ist, kann man die Abneigung aber allein schon aus modischen Gesichtspunkten verstehen: Die Roben sind schuld.
Der Düsseldorfer Anwalt neigt nämlich zu dandyhafter Extravaganz: groß karierte Westen, geblümte Krawatten, Samtsakkos. Vor Gericht bleibt davon aber rein gar nichts übrig, weil alles unter der Anwaltskluft verschwindet. Kein Wunder, dass Falk Fluchtreflexe entwickelt. Er ist ein Anwalt, der kein Anwalt sein will. Der Kleidungsstil der Hauptfigur ist das Erste, das an der neuen Serie ins Auge springt, von der die ARD sechs Folgen auf ihrem Serien-Sendeplatz am Dienstag zeigt. Falk, gespielt von Fritz Karl, 50, fällt optisch auf. Vor allem ist es aber auch die Idee, von einem Anwalt zu erzählen, der seinen Job am liebsten an den Nagel hängen will, weil er ihn hasst.
Das hat Falk auch schon getan und sich seinen Traum erfüllt, ein eigenes Restaurant zu eröffnen. Er liebt gute Weine und exquisites Essen. Blöderweise ist das Lokal pleitegegangen. Um es zurückzubekommen, muss der Jurist notgedrungen wieder in der honorigen Düsseldorfer Kanzlei „Offergeld & Partner“anfangen.
Als Anwalt gilt Falk als ebenso brillant wie unberechenbar. Wenn es um ihn selbst geht, ist er emotional absolut unfähig – die Psyche anderer kann der verhinderte Gastronom aber filetieren wie einen Lammrücken. In der Kanzlei ist er der Experte für besonders spezielle Klienten.