Unfälle belasten Tesla
Zwei Menschen verunglücken. Nun will die Firma ihre Struktur umbauen
San Francisco Verhängnisvolle Unfälle, eine schleppende Produktion: Der US-Autohersteller Tesla hat derzeit gravierende Probleme. Ein Firmenumbau soll nun den Befreiungsschlag darstellen. Bei einem Unfall mit seinem Tesla-Elektroauto ist ein 48-jähriger Deutscher in der Schweiz in seinem Auto verbrannt. Die Feuerwehr im Kanton Tessin teilte zunächst auf Facebook mit, die Batterien des Fahrzeugs könnten den Brand beschleunigt haben. Stunden später löschte sie diese Mitteilung wieder.
Tesla bedauerte den Unfall, bezeichnete die Äußerungen zu den Akkus aber als reine Spekulation. Der Fahrer aus Baden-Württemberg hatte vergangene Woche auf einer Autobahn im Tessin aus zunächst ungeklärter Ursache die Kontrolle über das Auto verloren. Es prallte nach Polizeiangaben gegen die Mittelleitplanke, überschlug sich und geriet in Brand. Auf dem später gelöschten Foto der Feuerwehr war eine meterhohe Brandsäule zu sehen. Die Kollision der Lithium-Ionen-Batterien hätte wahrscheinlich eine schnelle und unaufhaltsame Temperaturerhöhung verursacht, schrieb die Feuerwehr. Sie verwies auf eine sich selbst verstärkende chemische Reaktion, „thermisches Durchgehen“genannt. Dabei entstehen schnell sehr hohe Temperaturen.
Zu einem Unfall kam es auch in den USA: Ein selbstfahrender Tesla-Model S sei am vergangenen Wochenende bei Salt Lake City in Utah mit rund 100 Stundenkilometern in einen Feuerwehrzug gerast, der an einer roten Ampel stand, berichtete die Bild-Zeitung. Die 28-jährige Fahrerin sei wie durch ein Wunder mit einem gebrochenen rechten Fuß davongekommen. Nach Aussage der Amerikanerin fuhr der Wagen mit dem Autopiloten. Sie habe auf ihr Handy geschaut, als es zum Unfall kam.
Der gleichzeitig mit Produktionsproblemen kämpfende US-Elektrobauer Tesla will nun die Unternehmenskultur ändern und schnell mehr Leute einstellen. Unternehmenschef Elon Musk schrieb seinen Beschäftigten, er habe eine „grundlegende Umstrukturierung“eingeleitet. Dazu zähle vor allem eine flachere Hierarchie, um die Kommunikation zu verbessern. Dem Konzern gelingt es nicht, wie geplant pro Woche 5000 Model-3-Autos zu bauen. Mit dem Modell will Musk den Massenmarkt erobern. Bei der Produktion gibt es laut Tesla Probleme mit der Batterie.