Wer wird sein Nachfolger?
Der Unfalltod von Friedrich Herzog von Württemberg trifft das Adelshaus schwer. Wie er ums Leben kam und wie es nun weitergehen könnte
Friedrichshafen Nach dem Unfalltod von Friedrich Herzog von Württemberg kommt auf das Haus Württemberg die schwierige Frage der Nachfolge-Regelung zu. Derzeit wird das Adelshaus von Friedrichs Vater, dem 83-jährigen Carl Herzog von Württemberg geführt.
Nach den bisherigen Plänen sollte sein Sohn in absehbarer Zeit sein Nachfolger werden. Ob nun einer von dessen drei Brüdern an die Reihe kommt und das Haus zumindest kommissarisch leitet, ist dem Vernehmen nach noch nicht entschieden. Als Nachfolger im Gespräch ist auch das älteste seiner drei Kinder, sein 23-jähriger Sohn Wilhelm. Der hat bereits nicht nur repräsentative Aufgaben von seinem Vater übernommen, sondern auch die wirtschaftliche Verantwortung für Besitztümer der Familie. Zu denen gehören tausende Hektar an Feldern, Wäldern und Weinbergen sowie Grundstücke und Immobilien im In- und Ausland.
Mit einem feierlichen Requiem wird Friedrich Herzog von Württemberg am 25. Mai verabschiedet. Es findet in der Pfarr- und Schlosskirche St. Michael in Altshausen bei Ravensburg statt. Dort, auf Schloss Altshausen, lebt sein Vater mit seiner Frau. Zum Requiem werden auch Mitglieder des ehemals regie- renden Hochadels wie die Familien Baden oder Hohenzollern-Sigmaringen erwartet.
Der 56-jährige Friedrich Herzog von Württemberg war Leiter der Hofkammer, also der privaten Verwaltung, des Hauses Württemberg. Er starb am 9. Mai nach einem Unfall auf einer Kreisstraße zwischen Ebenweiler und Fronhofen, keine sieben Kilometer von Altshausen entfernt. Gegen 15.40 Uhr hatte er einen vor ihm fahrenden Traktor samt Anhänger überholen wollen und dabei wohl ein herannahendes Auto im Gegenverkehr übersehen. Er prallte mit seinem Wagen frontal mit dem anderen Fahrzeug zusammen. In dem saßen ein 30-jähriger Fahrer und zwei weitere Personen, die leicht verletzt im Krankenhaus behandelt wurden. Für Friedrich Herzog von Württemberg kam jede Hilfe zu spät. Tragisch ist, dass er in einem modernen Fahrzeug vermutlich bessere Überlebenschancen gehabt hätte. Beim Unfall jedoch saß er in einem Porsche-Oldtimer. Oldtimer waren seine Leidenschaft – wie der Weinbau oder die Jagd.
Das Haus Württemberg stellte bis 1918 die Könige von Württemberg und beherrschte Gebiete in Süddeutschland. Der Familienname leitet sich von der Stammburg auf dem Wirtenberg ab und wurde zum Namensbestandteil des heutigen Bundeslandes.