Bericht rügt Kontrollsystem im Theater
Mitarbeiter hatte 107 000 Euro veruntreut
Die Aufdeckung der Straftat hatte im Februar dieses Jahres für Schlagzeilen gesorgt. Ein Mitarbeiter des Theaters Augsburg hatte offenbar über mehrere Jahre hinweg Geld veruntreut. Obwohl es sich in jedem der Fälle um kleinere Beträge handelte, war der Schaden am Ende fast sechsstellig, sagte Friedrich Meyer, der kaufmännische Direktor des Theaters, im Februar. Die Stadt hatte nach Bekanntwerden der Veruntreuung dem Mitarbeiter gekündigt. Strafanzeige wurde erstattet.
Zwischenzeitlich steht fest, dass der Schaden noch etwas höher gelegen hat. Insgesamt ging es um 107000 Euro. Dies machte die Ausschussgemeinschaft von Freien Wählern, ÖDP, Linkspartei, PolitWG und Alexander Süßmair (parteilos) am Mittwoch publik. Verwiesen wird auf den Prüfbericht des Jahresabschlusses für den Eigenbetrieb Theater. Wie es vonseiten der Ausschussgemeinschaft heißt, beinhaltet der Bericht massive Kritik an der verwaltungsinternen Vorgehensweise im Betrieb. Bestehende Vorschriften und Anweisungen seien nicht eingehalten worden, heißt es. Die Stadträte der Ausschussgemeinschaft sagen daher: „Es stellt sich hier die Frage, ob es entsprechende Dienstanweisungen überhaupt gibt und ob diese Anweisungen ausreichend sind.“Antworten darauf müsse Oberbürgermeister Kurt Gribl liefern. Fragen sind gestellt, sie lauten unter anderem: Wie kann es sein, dass bestehende Vorschriften zur Kassenführung beim Theater nicht eingehalten wurden? Warum gibt es kein Vier-AugenSystem? Bezüglich der veruntreuten 107000 Euro stelle sich in Anbetracht der oben genannten Mängel die Frage nach der Verantwortung – wer ist/war hier verantwortlich?
Wie es im Februar hieß, waren die Unregelmäßigkeiten bei der regelmäßigen Wirtschaftsprüfung im Theater aufgefallen. Laut Meyer handelte es sich um einen neuen Wirtschaftsprüfer; die Unternehmen, die zuvor mit der Aufgabe betraut waren, hätten das Problem nie bemerkt.