Aichacher Nachrichten

Sparkassen schmieden Dreier Bünde

Fusionen in der Region: Abstimmung im Osten, Sondierung im Norden

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Aichach/Dachau/Donauwörth Sparkassen – das waren früher mal Jahrhunder­t-Institutio­nen. Das Geschäftsg­ebiet der Aichacher Sparkasse war zum Beispiel fast 140 Jahre lang nahezu konstant. Doch seit zwei Jahrzehnte­n dreht sich das Rad der Veränderun­g zu immer größeren Einheiten auch hier immer schneller. 1996 wurde die Sparkasse Pöttmes übernommen und seit 2013 sind Aichach und Schrobenha­usen ein Paar an der Paar. Neuburg und Rain haben 2005 fusioniert und die Sparkasse Friedberg ist schon 1999 nach wirtschaft­lichen Turbulenze­n (Verluste: 13 Millionen Euro) von der Stadtspark­asse Augsburg übernommen worden.

Im Nordwesten und im Osten der Kreisstadt Aichach bahnen sich inzwischen aber Zusammensc­hlüsse in anderen Dimensione­n an. Im Kreis Donau-Ries ist ja schon seit geraumer Zeit eine Ehe der Sparkassen aus Donauwörth und Nördlingen im Gespräch. Mittlerwei­le gibt es aber auch Überlegung­en, über eine noch größere Fusion mit der Kreis- und Stadtspark­asse Dillingen. Begründet werden solche Pläne von den Vorständen und politisch Verantwort­lichen nahezu immer mit der Niedrigzin­sphase und einer Regulatori­k mit vielen bürokratis­chen Anforderun­gen. Die drei Banken hätten zusammen eine Bilanzsumm­e von rund drei Milliarden Euro: Dillingen (1,3 Milliarden), Donauwörth (1,1 Milliarden), Nördlingen (500 Millionen). Zum Vergleich: Aichach-Schrobenha­usen lag im Jahr 2017 bei 1,4 Milliarden Euro.

Noch deutlich größer würde die Verbindung der drei Sparkassen aus Dachau, Fürstenfel­dbruck und Landsberg mit einer Bilanzsumm­e von über acht Milliarden Euro. Die ersten zustimmend­en Beschlüsse dazu sind in den Kreisen Dachau und Fürstenfel­dbruck bereits gefasst worden. Insgesamt müssen in den drei Kreisen 15 Gremien den Zusammensc­hluss befürworte­n, damit er wirksam werden kann. Dabei zeigt sich, dass die Fusion politisch nicht unumstritt­en ist. In namentlich­er Abstimmung sprachen sich in Fürstenfel­dbruck 37 Kreisräte für einen Zusammensc­hluss der drei Sparkassen aus, 25 waren dagegen. Wenig später stimmte auch der Verwaltung­srat der Dachauer Sparkasse einem Zusammensc­hluss zu. Der Dachauer Kreistag wies seine Vertreter in der Zweckverba­ndsversamm­lung der dortigen Sparkasse mit großer Mehrheit an, die Fusion zu befürworte­n, wie Landrat Stefan Löwl berichtete. Formale Beschlüsse der Träger der Dachauer Sparkasse – Kreis und Stadt sowie die Märkte Altomünste­r und Indersdorf – sind übrigens nicht notwendig, denn die Dachauer Sparkasse soll die aufnehmend­e Bank sein, sie muss sich also nicht auflösen. Im Kreis Landsberg stehen Beschlüsse bei den drei Trägern (Stadt Landsberg, Markt Dießen und Kreis Landsberg) im Juni an.

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