Der Donner aus dem Norden
Es gewittert reichlich im Moment. Warum eigentlich?
In der nordischen Mythologie ist bekanntlich der Gott Thor für den Donner verantwortlich. Ob er selbst uns gerade mit heftigen Wetterkapriolen versorgt, sei einmal dahingestellt. Fakt ist aber, dass die Ursache für die vielen Gewitter des vergangenen Wonnemonats im Norden Europas zu finden ist. Dort befindet sich nämlich eine sehr stabile Hochdrucklage. Sagen Fachleute vom Deutschen Wetterdienst. Und dieses Hochdruckgebiet ist mächtig: Es verhindert, dass die sonst üblichen Tiefausläufer von Westen kommend nach Mitteleuropa gelangen können. Um das Hochdruckwetter wegzuschieben.
Die Folge: schwüle Hitze, viel Strom in der Luft, der sich entladen will, höhere Temperaturen im Norden Deutschlands gar als im Süden. Und eher lausige Verhältnisse etwa im westlichen Mittelmeer. Und das, so der Wetterdienst, soll erst einmal so bleiben.
Ob es heute insgesamt mehr Gewitter als früher gibt? Wegen des Klimawandels vielleicht? Darüber sind sich auch Experten nicht einig. Was aber sagt uns ein Blick in die Geschichte? Der sicherlich bedeutendste niederländische Meteorologe des 20. Jahrhunderts (Sie wissen schon, das war Rudi Carrell) hatte 1975 zusammen mit seinem Milchmann eine wissenschaftliche Arbeit veröffentlicht, wonach es eine Ursache für wunderliches Klima gibt: „Schuld daran ist nur die SPD.“Aber sind die Genossen an allem schuld, also auch am nächsten Gewitter? Das wäre dann doch unfair.