Haare föhnen, Brot toasten – oder E Auto fahren
In neuer Wanderausstellung im Landratsamt dreht sich alles um das Thema Elektromobilität. Die Schau will Vorurteile abbauen und informieren. Ergänzend dazu gibt es Veranstaltungen
Aichach Friedberg/Augsburg Vorurteile abzubauen und zu informieren sind die Ziele der Wanderausstellung „Elektromobilität“. An sieben verschiedenen Modulen können Besucher sich im Foyer des Landratsamtes in Aichach mit verschiedenen Aspekten der sogenannten E-Mobilität auseinandersetzen. Besonders schön: Die Module bieten nicht nur aktuelle Informationen. Sie laden auch zum Ausprobieren und Mitmachen ein. Damit bietet die Ausstellung für jeden einen technologieorientierten Zugang zur Mobilität von morgen.
Wie weit komme ich mit einem Elektroauto? Wo sind Ladestationen, und wie lange dauert das Laden überhaupt? Das sind zum Beispiel Fragen, über die die Wanderausstellung informiert. Auf einer Karte sind die Ladestationen im Großraum Augsburg inklusive Wittelsbacher Land verzeichnet. Aktuell gibt es im Landkreis 13 Ladestationen, im Landkreis Augsburg sind es 40 und in der Stadt Augsburg 29. „Strom ist überall vorhanden. Woran es noch hakt, sind mehr Zugänge zum Stromnetz für E-Fahrzeuge“, kann man in der Ausstellung zum Beispiel nachlesen.
„Hoch gefordert“sei man im Landkreis, um das Thema Mobilität zu befördern, sagt Landrat Klaus Metzger. Ihm ist es wichtig, die Bevölkerung mit der Ausstellung zu informieren. „Wenn wir nur einen Bürger auf die Spur setzen, haben wir das Ziel erreicht“, sagt er. Bildung und Mobilität sind für Heinz Liebert, stellvertretender Landrat des Landkreises Augsburg, zwei wichtige Schlagworte. „Wenn wir diese beiden erreichen, dann gehört uns die Zukunft“, ist er überzeugt. Als Pferdefuß für die E-Mobilität sieht Liebert die fehlende Infrastruktur, die geringe Reichweite der E-Fahrzeuge und das zeitintensive „Auftanken“mit Strom.
Wie die Situation derzeit konkret aussieht, darüber informiert die Ausstellung. Ein Diagramm informiert zum Beispiel über die Reichweite verschiedener Elektrofahrzeuge oder den Zeitaufwand beim Tanken im Vergleich zwischen E-Auto und Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Ein eigenes Modul widmet sich der Ladetechnik. Es stellt nicht nur verschiedene Ladestecker und deren Leistung vor. Besucher können auch ins Innere einer Ladesäule schauen und bekommen einen Eindruck vom Datenaustausch sowie den verschiedenen Sicherungen.
Die Geschichte der E-Mobilität erzählt von den Anfängen, geht aber auch darauf ein, wie Mobilität heute aussieht und in Zukunft aussehen könnte. Ein weiteres Modul sind die verschiedenen Antriebskonzepte vom Hybrid- bis zum reinen EFahrzeug.
Was kann man mit einer Kilowattstunde Strom alles machen? Auch darauf gibt ein Modul Antwort. Zum Beispiel kann man 60 Minuten lang die Haare föhnen, 130 Scheiben Brot toasten oder sechs Kilometer E-Auto fahren. Aktiv können Besucher an einem Modul die verschiedenen Antriebsarten mischen und beobachten, wie sich das auf die CO2-Emissionen auswirkt.
Konzipiert hat die Wanderausstellung die Bayern Innovativ GmbH. In Abstimmung mit dem Freistaat berät die Gesellschaft Kommunen und Landkreise rund um die Elektromobilität. In Zusammenarbeit mit der Regierung von Schwaben, Stadt und Landkreis Augsburg sowie der Nationalen Klimaschutzinitiative bereitete Klimaschutzmanager Jonas Fricke zusammen mit Stefanie Schmaus von der Fachstelle für Klimaschutz am Landratsamt die Ausstellung für den Landkreis vor. „Wir möchten viele Bürger für das Thema sensibilisieren“, beschreibt Schmaus das Ziel der Wanderausstellung. Deshalb sind die Module auch nur ein Baustein der Ausstellung. Der andere ist das Rahmenprogramm (siehe Infokasten) zu verschiedenen Themenschwerpunkten.