Oldtimertreffen: So viele Bulldogs wie noch nie
Am zweiten Tag des Pöttmeser Volksfestes kommen 167 Fahrzeuge in die Marktgemeinde
Pöttmes Schon von Weitem waren die knatternden Motoren der alten Bulldogs zu hören. Am Donnerstag fand in Pöttmes das vierte Oldtimer-Bulldog-Treffen statt. Der Verkehrs- und Verschönerungsverein hatte die Fahrer und Freunde von nostalgischen Traktoren auf den Pöttmeser Edeka-Parkplatz geladen – wie immer am zweiten Veranstaltungstag des Volksfestes. Mit 167 Fahrzeugen waren in diesem Jahr so viele Bulldogs wie noch nie gekommen. Die ältesten Trecker waren über 80 Jahre alt. Mit einer Rundfahrt durch die Marktgemeinde ging das Treffen zu Ende.
„Bulldogs gehören einfach zum Land dazu“, sagte der Veranstalter und Vorsitzende des Verkehrs- und Verschönerungsvereins, Hans Steiger. Zwar besitzt Steiger selbst keinen Oldtimer, sein Vereinskollege und Vorgänger Ludwig Krammer aus Pöttmes hat aber gleich drei alte Traktoren: einen Allgaier A122 (Baujahr 1957), einen Lanz Aulendorf (Baujahr 1959) und einen Kramer KL 200 (Baujahr 1959). Der Herstellername war für den Kauf des Kramer-Traktors natürlich entscheidend, sagte Krammer mit zwei M. Er schmunzelte. Krammers Allgaier gehörte früher zum Fuhrpark der Familie Gumppenberg. Daher war es nur passend, dass Franziskus Freiherr von Gumppenberg gemeinsam mit seiner Ehefrau Katharina den alten Allgaier bei der Rundfahrt lenkte.
Aus allen Himmelsrichtungen waren die nostalgischen Fahrzeuge gemächlich nach Pöttmes getuckert. Bereits am Vormittag hatte sich der Parkplatz mit alten Traktoren gefüllt. Deutz, Lanz, Fendt, Hanomag, MAN, Schlüter oder Porsche, wohl alle bedeutenden Hersteller waren vertreten. Vor allem bei den männlichen Besuchern kam das Treffen gut an. Immer wieder bildeten sich vor den Fahrzeugen kleine Gruppen, die über die ausgestellten Traktoren fachsimpelten. Übrigens, ein Traktor aus dem Hause Porsche war damals nicht außergewöhnlich, sagte Bulldog-Kenner Krammer. Der Luxus-Autobauer war früher ein wichtiger Traktorenhersteller. Später wurde die Sparte jedoch von Allgaier übernommen, weshalb auch Krammers A122 mit einem sogenannten Porsche-System ausgestattet ist.
Aber nicht nur deutsche Fabrika- te waren zu bestaunen. Der orangeweiße Traktor der Marke David Brown Modell 880 (Baujahr 1974, 38 PS) glänzte ebenfalls in der Pöttmeser Sonne. Ausgestattet mit zwei Deutschlandfahnen und frischen Blumen zog der englische Traktor viele neugierige Blicke auf sich. Das stattliche Gefährt gehört Michael Hugl aus Kunding. Gemeinsam mit seiner Ehefrau kam der ehemalige Landwirt zum wiederholten Male auf das Bulldog-Treffen nach Pöttmes.
Hans Schnitzler aus Schrobenhausen fuhr hingegen mit seinem MAN Allrad (Baujahr 1955, 18 PS) vor. Der Allradantrieb sei bei dem Modell das Besondere, sagte der Sammler schwärmend. Wie viele Oldtimer er besitzt, wollte er aber lieber nicht verraten. Der MAN Allrad stand im Main-Spessart. Von dort wurde das Gefährt ins Donaumoos geschleppt und von Schnitzler mühevoll restauriert.
Einer anderen Marke haben sich hingegen die Gundelsdorfer verschrieben, und zwar dem Münchner Traktorenhersteller Schlüter. Wolfgang Pfisterer aus Baar ist Mitglied der Schlüterfreunde Gundelsdorf und kam mit seinem Schlüter Super 550 (Baujahr 1969, 55 PS) zum Treffen. Das Markenzeichen von Schlüter-Traktoren ist die rote Lackierung. Das sei aber nicht immer so gewesen, denn bis 1972 waren die Modelle auch in Grün erhältlich, wusste Pfisterer. Insgesamt 28 Schlüter-Traktoren zählt der Freundeskreis aus dem Pöttmeser Ortsteil. „In Gundelsdorf haben alle das Schlüter-Gen“, sagte Pfisterer, der selbst zwei Schlüter besitzt. Nach dem Treffen bildete sich ein langer Korso, und die betagten Trecker knatterten durch die Marktgemeinde. Zum Abschluss wurden die Fahrer auf eine Brotzeit ins Festzelt eingeladen.