Wunschzettel der Feuerwehr auf dem Prüfstand
Die Ausstattung für das neue Löschfahrzeug, die sich die Feuerwehr Alsmoos-Petersdorf wünscht, sorgt für Diskussionsstoff. Es geht um die Größe des Wassertanks, die Beklebung und die digitale Atemschutzüberwachung
Petersdorf Die Beschaffungsgruppe der Feuerwehr Alsmoos-Petersdorf ist auf der Zielgeraden. Seit November 2016 hat die Gruppe 37 Besprechungen abgehalten und rund 600 Stunden investiert, um nun das Leistungsverzeichnis für das neue Feuerwehrfahrzeug, ein Mittleres Löschfahrzeug (MLF), im Gemeinderat zu präsentieren. Das Ziel: Das Gremium sollte dem Leistungsverzeichnis zustimmen.
Bis zum Beschluss gab es in der Sitzung am Montag zahlreiche Nachfragen. Robert Brandner, Gemeinderat und aktives Mitglied der Feuerwehr Willprechtszell-Schönleiten, wäre gerne jedes Detail des Leistungsverzeichnisses mit Stephan End durchgegangen. Schließlich sollte dann, wenn die Ergebnisse der Ausschreibung vorliegen, tunlichst nichts mehr gestrichen werden. End referierte in seiner Funktion als Mitglied der Beschaffungsgruppe, als Zweiter Kommandant der Feuerwehr Petersdorf und als Zweiter Bürgermeister, über den Sachstand und die Historie. Helmut Hartmann, Kreisbrandmeister und Kommandant der Feuerwehr WillprechtszellSchönleiten, befand sich unter den Zuhörern.
Der erste Diskussionspunkt war der Wassertank. Die Entscheidung ist auf einen 1000-Liter-Tank gefal- erklärte End. Auch das 600-Liter-Pendant war im Gespräch. Bezüglich der Maximallast – beim MLF handelt es sich um einen 7,2-Tonner – gäbe es keine Probleme. Während End erklärte, dass ohnehin ein 1000-Liter-Tank verbaut würde, dieser aber gegebenenfalls auf 600 Liter verringert werden könnte, sorgte sich Robert Brandner um die Einsätze, für die sich die Feuerwehr Alsmoos-Petersdorf damit qualifiziert. Auch Birgit Zierer hakte nach, ob die Feuerwehr die einsatztechnischen Folgen abschätzen und genügend Leute stellen könne. Robert Langenegger, Gemeinderat und Kommandant der Feuerwehr Petersdorf, erklärte: „Die Frage ist, was wir melden.“
Simon Plöckl forderte, das Gremium solle der Beschaffungsgruppe vertrauen. Er konnte damit aber die Diskussion der aktiven Feuerwehrmitglieder im Rat nicht stoppen. Denn Robert Brandner fand noch etwas: die Beklebung. Die sei nett, aber „das ist nichts, was man braucht“. End konterte: Die Feuerwehrvereine Petersdorf und Alsmoos hätten je 5000 Euro in die Anschaffung des Mannschaftstransportwagens (MTW) investiert, der Ende vergangenen Jahres ins Feuerlen“, wehrhaus eingezogen ist. „Uns war wichtig, dass das Design passt“, erklärte er. Zudem habe die Beschriftung beim MTW gerade einmal 158 Euro gekostet.
Die Kosten für eine volldigitale Atemschutzüberwachungstafel für das MLF konnte End nicht aus dem Ärmel schütteln. Dafür kam er nach einer kurzen Internetrecherche zu dem Ergebnis, dass dieses Gerät 299 Euro koste. Robert Brandner hatte dieses Ausstattungsmerkmal aus zwei Gründen angesprochen: wegen der Kosten und wegen der Funktionalität. Er fragte sich, ob jeder dieses Gerät bedienen könne. End erklärte: Die Beschaffungsgruppe habe dem beauftragten Ingenieurbüro fachlich das Vertrauen geschenkt und mit Blick auf die Kosten Position für Position überprüft. Doch Robert Brandner erinnerte daran, dass auch beim MTW nachträglich noch Kosten im vierstelligen Bereich hinzukamen und hakte nach: „Was kommt beim MLF dazu?“End: „Wir sind in der Hoffnung, dass nichts mehr dazukommt.“
Damit ließ es Robert Brandner auf sich beruhen und Bürgermeister Dietrich Binder dankte den Mitgliedern der Beschaffungsgruppe. Die Abstimmung fiel schließlich einstimmig aus. Mitte Juli sollen die Ausschreibungsergebnisse vorliegen. Dann könnte der Auftrag in der letzten Sitzung vor der Sommerpause vergeben werden. Eine erste Kostenschätzung für das Fahrzeug beläuft sich auf 200000 Euro. Ein Förderbescheid der Regierung in Höhe von 51500 Euro liege bereits vor. End rechnet mit einer Lieferzeit zwischen 12 und 15 Monaten und hofft, dass das neue MLF Ende 2019 verfügbar sein werde.