Musikalische Glanzlichter am Eichenhain
Die Aichacher Stadtkapelle und die Big Band der Sing- und Musikschule Gersthofen begeistern an einem lauen Sommerabend in Aichach mehr als 300 Zuhörer. Die Solisten bekommen beim Konzert immer wieder Szenenapplaus
Aichach Sommerwetter unter strahlend blauem Himmel mit einem lauen Lüftchen: Mediterranes Flair herrschte beim Konzert des Musikvereins Aichach mit der Big Band der Sing- und Musikschule Gersthofen am Aichacher Eichenhain. Trotz Fußballweltmeisterschaft fanden sich über 300 Zuhörer in entspannter Atmosphäre dazu ein, darunter Bürgermeister Klaus Habermann mit Ehefrau Heidi, einige Stadträte und der Leiter der Sing- und Musikschule Gersthofen, Robert Kraus, wie auch der Dirigent der Stadtkapelle Aichach und des Jungenblasorchesters der Musikschule Aichach, Eduard Augsburger.
Auf dem Programm der Stadtkapelle Aichach standen konzertante Blasmusik, Musicals, Film- Rockund Unterhaltungsmusik, die von den beiden Moderatorinnen Ramona Hellman und Luzia Brummer informativ und mit Charme angekündigt wurden. Für die Gastband führte Dirigent Christian Schmerder auf humorige Art fachkundig durchs Programm und stellte die Beiträge unter das Motto Swinging Summer.
Pauken, majestätische Trompeten und eine ergreifende Melodie machten den Auftakt. Mit der fulminanten Eröffnungsfanfare „The Olympic Spirit“, der Olympischen Sommerspiele 1988 in Südkorea von John Williams, arrangiert von Jay Bocook, begannen die Musiker der Stadtkapelle und des Jugendblasorchesters der Musikschule Aichach einen eindrucksvollen Konzertabend. Ebenfalls von Jay Bocook arrangiert war das folgende atemberaubend temporeiche Medley „Blues Brothers Revue“, mit den bekanntesten Melodien der Blues Brothers. Es wurde abwechslungsreich und energiegeladen präsentiert. Ausdrucksvoll interpretierte das Orchester die düstere und dramatische Titelmusik zur erfolgreichen US-amerikanischen FantasySerie „Game of Thrones“von Ramin Djawadi und arrangiert von Frank Bernaerts. Dramatisch und voller Spannung folgte „Bond … James Bond“. Ein temperamentvolles Medley von Arrangeur Stefen Bulla, in dem er die bekanntesten vereint hat. Elisabeth Naßl überzeugte als „Frau Bond“am Horn. Die ergreifende, melancholische Queen-Rockoperette „Bohemian Rhapsody“, arrangiert von Paul Murtha, in der Freddy Mercury Pop, Oper und Hardrock vereint hat, wurde fesselnd zu Gehör gebracht. Zum Abschluss zog das Orchester mit Hans Zimmers Medley „Movie Milestones“noch einmal alle Register. Das Publikum spendete lang anhaltenden Applaus. In der Pause war mit kühlen Getränken für das leibliche Wohl gesorgt.
Leidenschaftlich, schwungvoll und mit starkem Sound erklang dann die Gersthofer Big Band nach der Pause. Zu Beginn wurden weltbekannte Jazzstandards von namBond-Melodien haften Musikern und Ausnahmekünstlern gespielt, wie der Bluessong „Route 66“von Bobby Troup, „Summertime“aus Georg Gershwins Musical „Porgy and Bess“, „It Dont Mean a Thing“von Duke Ellington, „April in Paris“von Vernon Duke und „Stompin’ at the Savoy“von Benny Goodman. Die genannten Nummern sowie die nächste wurden alle von Michael Sweeney arrangiert. Es folgte der flotte Bebop-Standard „Yardbird Suite“von Charlie „Bird“Parker. Der rhythmisch anspruchsvolle Welthit und Big-Band-Standard „Birdland“ist eine Jazzfusion von Josef Zawinul, einem der einflussreichsten Jazzmusiker des 20. Jahrhunderts. Hier konnten die Mitglieder der Band und der Pianist ihr gutes Timing unter Beweis stellen. Die Herausforderung löste die Band eindrucksvoll. Der berühmte Song „Mack The Knife“ist auch ein Jazzstandard und wurde vom aus Deutschland stammenden Amerikaner Kurt Weill komponiert.
Mit dem romantischen Liebeslied „Beyond the Sea“von Charles Trenet überraschte Dirigent Schmerder gesanglich das Publikum und auch die zahlreichen Soli der Instrumentalisten sorgten immer wieder für Szenenapplaus. Weitere Solisten waren Benjamim Erlmeier, Udo Hillringhaus und Klaus Schechinger am Saxofon, Roland Frosch an der Trompete sowie Martin Seliger an der Gitarre. Auch die weiteren Jazzstandards wie „Autumn Leaves“von Josef Kosma und „Black Orpheus“von Luis Bonfa, „All Of Me“von Gerald Marks und Seymour Simons sorgten für so gute Stimmung, dass sich das Publikum noch drei Zugaben erklatschte.
Ein gelungenes Konzert, denn die Dirigenten und Musiker der beiden Orchester hatten vom ersten Klang an den Zuhörer an ihrer Freude und Begeisterung teilhaben lassen.