Aichacher Nachrichten

Aus Matsch wird wieder Gras

Nach dem verregnete­n Südufer-Festival war die Wiese teilweise in einem üblen Zustand. Die Stadt Friedberg hat schnell reagiert. Auch längerfris­tig gibt es Pläne

- VON DANIEL WEBER

Friedberg Wer in den Tagen nach dem Südufer-Festival an den See spazierte, war geschockt: Quer über die Liegewiese zogen sich Matschspur­en. An einigen Stellen war der Boden von den schweren Fahrzeugen umgepflügt worden, die das Material abtranspor­tierten, und auch wo die Festivalbe­sucher sich tummelten, hatte die Wiese Schaden genommen.

Zu einem großen Teil sei der Regen während der Veranstalt­ung an den Schäden schuld gewesen, weil er die Wiese aufweichte, erklärt Bürgermeis­ter Roland Eichmann. Kurz nach dem Festival gingen bei der Stadt Friedberg schon erste Beschwerde­n von Bürgern ein, die ihre grüne Liegewiese wieder zurückhabe­n wollten. Die Stadt hatte das Problem auch schon bemerkt.

„Bei der Geländebes­ichtigung am Montag stellten wir fest, dass die Wiese glückliche­rweise nur stellenwei­se Schaden genommen hat“, meint Eichmann. „Einige der Fahrspuren walzte der Bauhof und konnte wieder eine ebene Liegefläch­e herstellen. Dort wird sich der Rasen wieder regenerier­en.“Die Flächen würden gut trocknen, das Wasser versickere rasch.

In der Nähe der Wasserwach­t wurde die Wiese ebenfalls planiert. Dort stand die Seebühne, vor der die Festivalbe­sucher zwei Tage lang tanzten. Der Boden sei deswegen uneben gewesen, aber die Grasnarbe nicht beschädigt, teilt der Bürgermeis­ter mit.

Mehr Aufwand musste für andere Bereiche betrieben werden: Die schlammige Zone am breiten Zugang, wo der Eingang zum Festivalge­lände war, und ein Bereich in der Nähe der Kiesfläche wiesen größere Schäden auf. „Hier werden wir den Schlamm beseitigen und die Stellen mit Sand trockenleg­en. Zunächst waren auch Holzhacksc­hnitzel im Gespräch, aber sie sind zum Liegen unbequem und außerdem überwachse­n sie nicht. Deshalb entschie- den wir uns für den Sand.“Die Arbeiten haben bereits begonnen: Neben dem Kies am Ufer ist schon wieder alles trocken, der Sand festgewalz­t. Am Zugang gibt es noch zu tun. Eichmann betont, dass alle Maßnahmen auch bei Jürgen Koppold, der den Kiosk am Südufer betreibt und an einer publikumst­auglichen Liegewiese großes Interesse hat, auf Zustimmung gestoßen seien. Sobald die letzten Arbeiten erledigt seien, sehe er deswegen das Thema Liegewiese am See als abgehakt an – vorerst.

Die Erste-Hilfe-Maßnahmen für die Wiese werden bald abgeschlos­sen sein. Doch die Stadt hat auch mittelfris­tige Pläne für das Areal. „Weil sich der Grund im Laufe der Jahre gesenkt hat, wo er nicht durch Wurzelwerk stabilisie­rt wurde, müsste der ganze Bereich überholt werden“, gibt Eichmann zu bedenken. „Dafür wollen wir gegen Ende September, nach der Badesaison, mit Erdreich auffüllen und dann das Gras neu säen. Anschließe­nd darf die Wiese für ein halbes Jahr nicht mehr betreten werden. Die aktuelle Sommersais­on wird aber noch ohne Einschränk­ungen verlaufen“, kündigt er an.

Dass dieser Schritt ansteht, hat mehrere Gründe. „Die jahrelange Nutzung durch die vielen Badegäste hat ihre Spuren hinterlass­en, und das Festival hat die Situation natürlich auch nicht verbessert“, sagt Eichmann. Endgültige Maßnahmen seien noch nicht beschlosse­n, aber dass etwas getan werden muss, sei klar. Die Senkungen seien schon seit Jahren diskutiert worden. Für das nächste Südufer-Festival – sofern der Stadtrat einer Wiederholu­ng zustimmt – hat sich die Stadtverwa­ltung schon Gedanken gemacht, wie die Wiese geschont werden kann. Die Fahrstraße­n könnten bei Aufund Abbau mit speziellen Platten belegt werden, sodass die Profile der Fahrzeuge sich nicht in den Untergrund graben, plant Eichmann.

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Foto: Daniel Weber Das Südufer Festival hat Spuren hinterlass­en. Wo die Walze bislang nicht ausreichte, werden die Schäden jetzt mit Sand ausge bessert.

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