Magie des Nordens
Island verzaubert mit Vulkanen, Elfen – und jeder Menge Fortschritt
ZDF, 22.15 Uhr Unvorstellbar weit, karg und wild ist das Land, engmaschig dagegen das Beziehungsnetz seiner nur knapp 350000 Einwohner. Fruchtbarer Nährboden also, um Kriminalschriftstellerei gedeihen zu lassen. Wie etwa die psychologisch abgründigen Romane der Autorin Yrsa Sigurardóttir. Dabei ist die 54-jährige Isländerin eigentlich Bauingenieurin, die ihrer Heimat knapp unterhalb des nördlichen Polarkreises zu Wasserkraftwerken verhilft, die sauber und billig Energie spenden.
Sigurardóttir gehört zu den erstaunlichen Menschen, mit denen die ZDF-Reportage „Inselträume: Island – Hotspot des Nordens“an diesem Donnerstag um 22.15 Uhr bekannt macht. Dabei ist anzumerken, dass die Kriminalitätsrate auf Island in Wirklichkeit als sehr gering gilt. Der vulkanreiche zweitgrößte Inselstaat Europas mit seinem hohen Pro-Kopf-Einkommen zählt zu den friedlichsten Regionen der Erde.
Die Filmemacherin Lueg („Sehnsuchtsorte an der Adria“) scheut keinen Aufwand, um den Zuschauern das mythenumwobene Land mit seinen harten langen Wintern und den kurzen Sommern, in denen die Sonne kaum untergeht, vorzustellen. Sie taucht in die Tiefe eines schlafenden Vulkans, schwimmt im Gletscherwasser zwischen Kontinentalplatten und durchquert einen reißenden Strom, um Schafe auf ihre Sommerweide zu scheuchen. Derweil begegnet sie unter anderem urigen Bewohnern an den menschenleeren Westfjorden, einem Millionär, der ein verlassenes Heringsdorf im hohen Norden wieder zu Wohlstand bringen will und einer WalFührerin aus Deutschland.