Mit der Zeitung mittendrin
Die Klasse 8 bM der Aindlinger Mittelschule gewinnt beim ZISCH-Fotowettbewerb unserer Zeitung mit ihrem originellen Bild. Wie die Sieger-Idee dort zustande kam und was nun mit dem Preisgeld geschieht
Aindling Zeitung lesen zahlt sich aus – mit Wissen und manchmal sogar mit Geld. Diese Erfahrung hat nun die Klasse 8 bM der Mittelschule Aindling gemacht. Die Schüler haben sich beim Projekt „Zeitung in der Schule“(ZISCH) intensiv mit den Aichacher Nachrichten auseinandergesetzt. Das taten sie inhaltlich, aber auch kreativ, und zwar so erfolgreich, dass sie beim ZISCH-Fotowettbewerb den ersten Platz bei den Mittelstufen-Klassen erreicht haben. Sie konnten sich deshalb über 300 Euro Preisgeld freuen (wir berichteten).
Das Motto des Siegerbildes „Mit der Zeitung mittendrin“trifft exakt die Absicht der Redakteure. Denn bestenfalls soll sich der Leser bei Ereignissen aus der Region, aber auch der ganzen Welt mittendrin fühlen. Die Aindlinger Achtklässler und ihre Lehrerin Anke Trausch sammelten zunächst viele Ideen. Wie David berichtet, gehörte dazu eine große Weltkugel aus Zeitungen. Ein weiterer Vorschlag war, Politiker aus den Blättern zu bauen. Das war allerdings zu aufwendig. Da hatte Sebastian die Idee, dass die Schüler selbst bekannte Menschen verkörpern könnten. Deshalb geben sich auf dem Gewinnerfoto Merkel, Queen Elisabeth, Putin, Erdogan, Seehofer oder Trump ein Stelldichein. Mittendrin sitzen Schüler, die Zeitung lesen. „Wenn man viel Zeitung liest, ist man mittendrin im Geschehen“, fasst die Lehrerin den Gedanken dahinter zusammen. Andere Fotobeiträge bezeichnet Anke Trausch als kreativer, „aber unsere ist von der Botschaft her besser“. Jasmin hat besonders das Flugzeugbild einer vierten Klasse aus Burtenbach gefallen, die damit bei den Grundschulklassen gewann.
Bei der Online-Abstimmung in der Kategorie Mittelstufe kam Trauschs Klasse mit 463 Stimmen auf den ersten Platz. Trotz ihres Sieges würden die Schüler aber eine Jury-Entscheidung bevorzugen, wie sie beim Besuch unserer Zeitung in ihrer Klasse betonen. Bei einem Voting könnten Beiträge von Klassen leer ausgehen, die sich viel Mühe gegeben hätten, begründen sie. Vor der Fotoaktion hatte sich die Klasse vier Wochen lang mit der Zeitung befasst. Das Projekt der Augsburger Allgemeinen „Zeitung in der Schule“will Schülern die Arbeit von Medien und Journalisten näherbringen. Die Aindlinger haben viel gelernt. Sie haben die Artikel der wichtigsten Themen ausgewählt, sagt Emma. Sie haben gelernt, wie sie die tägliche Karikatur verstehen können, erzählt Lucia. Sie haben Zeitungen verglichen, erinnert sich Benedikt, und Anna berichtet, dass ein Schüler „News of the week“, die Nachrichten der Woche, mit Referat und Plakat präsentiert. Einige der Schüler kannten die Zeitung von zu Hause. Andere haben sie nun kennengelernt. Manche von ihnen schätzen besonders den Lokalteil. Verena erzählt, sie beachte besonders das Titelblatt, überfliege die Politik und befasse sich dann besonders mit dem Lokalteil. Auch Hanna hat festgestellt, dass es sie „in den Lokalteil gezogen“hat. Sebastian hat besonders gern den Sport gelesen und festgestellt: „Lesen ist auch Arbeit.“
Arbeiten müssen die Achtklässler vorerst nicht mehr. Morgen ist der letzte Schultag. Da wird gefeiert. Vom Preisgeld leistet sich die Klasse eine Pizza. Was mit dem Rest des Gewinnes geschieht, entscheiden die Schüler im Herbst. Eventuell finanzieren sie damit ihre AbschlussT-Shirts oder sie toben sich in der Jump-Town, einer Trampolinhalle, in Augsburg aus. Zeitung lesen hat sich für sie ausgezahlt.