Ortstermin wegen Chemiegerüchen
Firma spricht mit Inninger Bürgern
Zwischen den Inninger Bürgern, die über Chemiegerüche aus dem VonRoll-Werk (früher Ferrozell) klagen, und der Firma hat es einen ersten Kontakt gegeben. Dem Geschäftsführer der Von Roll Deutschland GmbH, Hans-Peter Thees, ist nach eigenen Worten ein gutes Miteinander und Dialog mit den Anliegern wichtig; deshalb lud er zu einer Diskussion und Werksführung ein. Es kamen knapp 100 Interessenten.
Silke Komet, die seit drei Jahren in der Nachbarschaft der Fabrik wohnt und sich an das Umweltreferat der Stadt gewandt hatte, sprach von einem „intensiven Geruch, der kratzt“. Er trete häufig, aber nicht täglich auf, abhängig von der Windrichtung. Nach ihrer Überzeugung handelt es sich um Phenol, das im Verdacht stehe, krebserregend zu sein. Thees gab zu, dass Phenol in der Produktion verwendet werde, aber immer weniger, nur noch ein Fünftel der früheren Menge. Die Grenzwerte würden mit Leichtigkeit eingehalten, und er werde jetzt weiter in Absaugung der Gase und Kohlefilter investieren. Von einem Krebs-Verdacht wisse er nichts.
Außer Komet zeigten sich weitere Inninger besorgt, manche schlugen sich aber auch auf die Seite der Firma. Im Vergleich zu früher habe sich die Geruchsbelastung deutlich gebessert. Thees rief die Besucher dazu auf, Wahrnehmungen künftig direkt an das Werk zu melden, damit etwas dagegen unternommen werden könne. Auch er und die Beschäftigten hätten ein Interesse daran. Komet sagte am Ende, es sei für sie auffällig, dass ausgerechnet beim Werksrundgang kein Phenol wahrnehmbar gewesen sei. Sie erwägt nun, eigene Geruchsmessungen zu veranlassen.