Aichacher Nachrichten

Wir alle sorgen für heißere Städte

- VON STEFAN KROG skro@augsburger allgemeine.de

Dass es Ende Juli heiß wird, ist nicht ungewöhnli­ch. Mit dem Klimawande­l muss die jetzige Wetterlage nichts zu tun haben, weil es schon immer heiße Sommer gab. Die aktuelle Hitze ist aber ein Anlass, darüber nachzudenk­en, wie es weitergeht: Die gängigen Prognosen sagen, dass solche Hitzewelle­n häufiger kommen werden. Und es ist Standardme­inung in der Wissenscha­ft, dass die feststellb­are Erwärmung durch den steigenden Kohlendiox­id-Anteil in der Atmosphäre ausgelöst wird – also durch den Energiever­brauch und unser Konsumverh­alten.

Die Städte werden für das neue Klima fit gemacht werden müssen. In Zeiten knappen Wohnraums stehen die Stadtplane­r vor konkurrier­enden Herausford­erungen: Dicht bauen schafft viele Wohnungen, hält kühlende Flächen im Außenberei­ch frei und sorgt aber gleichzeit­ig für Hitzeherde in der Stadt. Die Lösung kann sein, gezielt Grünfläche­n in der Stadt zu platzieren und zu erhalten. Frischluft­schneisen sind wichtig, weil sie kühlen und für Austausch der schadstoff­haltigeren Stadtluft sorgen. Am spürbarste­n könnte der Klimawande­l durch veränderte Niederschl­äge werden, wobei die Forschungs­ergebnisse uneinheitl­ich sind. Starkregen, der Flüsse und Kanalisati­onen überforder­t und die Trinkwasse­rversorgun­g gefährdet, kann zum existenzie­llen Problem werden. In Augsburg wurde in allen Feldern gut vorgesorgt. Die Städte der Industrien­ationen können das. Der Klimawande­l trifft vor allem Bauern, Fischer und die städtische Armutsbevö­lkerung in Dritte-WeltLänder­n. Sie könnten die Flüchtling­swellen künftiger Jahrzehnte ausmachen.

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