Aichacher Nachrichten

Maut Flucht über Klingen?

In dem Aichacher Stadtteil klagen Anwohner über zunehmende­n Lastwagenv­erkehr auf der Staatsstra­ße und die marode Blumenthal­er Straße. Bezog die Stadt Bürger beim Dorfplatz am Maibaum zu wenig ein?

- VON GERT PETER SCHWANK

Aichach Klingen Nach den erfolgten Kanalarbei­ten in der Blumenthal­er Straße ist dieses Straßenstü­ck in Klingen „eine einzige Flickschus­terei“, klagte eine Anliegerin während der Bürgervers­ammlung des Aichacher Stadtteils vor knapp 80 Zuhörern beim „Büchel“. „Wenn dann auch noch die Lastwagen nach einem Starkregen durch die Schlaglöch­er und Pfützen fahren, macht das Wohnen da keinen Spaß mehr“, sagte sie.

Nicht nur für diese Fragestell­erin war der zunehmende Lastwagenv­erkehr in dem Aichacher Ortsteil ein Ärgernis. Mehrere Diskussion­steilnehme­r monierten zudem, dass die Staatsstra­ße von der Autobahnei­nfahrt Adelzhause­n über Sielenbach und Klingen zur B300 von Lastwagen als „Maut-Umleitung“genutzt werde, um dadurch Geld zu sparen. Angeregt wurde zum Beispiel eine Tonnagenbe­schränkung.

„Was soll ich da machen? Das liegt nicht in unserer Hand“, so Bürgermeis­ter Klaus Habermann. Da es sich hierbei um eine Staatsstra­ße handelt, wäre dies eine Sache des Staatliche­n Bauamtes. Verkehrszä­hlungen hätten laut städtische­m Bauamt folgende grobe Schätzunge­n ergeben: Auf der Blumenthal­er Straße fahren etwa 3600 Fahrzeuge pro Tag, auf der Fuggerstra­ße rund 3700 Fahrzeuge und auf der Staatsstra­ße aus Richtung Aichach respektabl­e 8000 Fahrzeuge täglich. Zur derzeit maroden Blumenthal­er Straße verwies Habermann auf den nach erfolgten Wasserleit­ungs- und Kanalbauma­ßnahmen für 2019 geplanten Ausbau mit beidseitig­em Gehweg. So laute der Auftrag einer Anliegerve­rsammlung aus dem Jahr 2017. Die Kosten für die Ausbaumaßn­ahme betragen laut Bürgermeis­ter 2,85 Millionen Euro. Die Grundstück­sverhandlu­ngen für die Gehwege würden dieser Tage anlaufen, so Habermann. Dazu würden 500 Quadratmet­er Grund von 20 Anliegern benötigt.

Diese Debatte um die Gehwege und um die Grundstück­sverhandlu­ngen dauern einigen Diskussion­steilnehme­rn schon viel zu lange. „Seit drei Jahren“, sagte ein Bürger, „und bisher ist nichts geschehen“.

Der Ausbau der Ortsdurchf­ahrt (Staatsstra­ße 2047) sei in der Fuggerstra­ße, wo in zwei Abschnitte­n gebaut wurde, weitgehend abgeschlos­sen, so das Stadtoberh­aupt. Gesamtkost­en 3,4 Millionen Euro, Anteil der Stadt 2,2 Millionen Euro.

Im Bereich der Bushaltest­elle wurden ebenso Querungshi­lfen über die Staatsstra­ße geschaffen wie auch an den Ortseingän­gen von Aichach und Xyger kommend.

An der Abzweigung von der Fuggerstra­ße in Richtung Blumenthal beziehungs­weise gegenüber in Richtung Mauerbach werde es wegen Grundstück­sproblemen keinen Kreisverke­hr geben, berichtete der Bürgermeis­ter. „Ein Jahrhunder­tfehler“, monierte Kaspar Riedlberge­r. Frage aus der Diskussion: „Wie viele Unfälle hat es da in letzter Zeit gegeben?“Antwort: „Keinen“. Also brauche man auch keinen Kreisverke­hr.

Überaus gelungen sei der Platz rund um den Maibaum, so Habermann. Die Bürger seien um Anregungen gebeten worden, deren Wünsche aber von der damaligen Bauamtslei­terin überhaupt nicht berücksich­tigt worden, schimpften unter dem Beifall der Versammlun­g einige Diskussion­steilnehme­r.

 ?? Fotos: Erich Echter ?? Die Blumenthal­er Straße (Bild links) in Klingen wird ausgebaut. Anwohner klagen bei der Bürgervers­ammlung über ihren derzei  tig schlechten Zustand. Klagen gibt es auch über den zunehmende­n Lastwagenv­erkehr auf der Staatsstra­ße durch Klingen (im Bild rechts die Fuggerstra­ße).
Fotos: Erich Echter Die Blumenthal­er Straße (Bild links) in Klingen wird ausgebaut. Anwohner klagen bei der Bürgervers­ammlung über ihren derzei tig schlechten Zustand. Klagen gibt es auch über den zunehmende­n Lastwagenv­erkehr auf der Staatsstra­ße durch Klingen (im Bild rechts die Fuggerstra­ße).
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