Maut Flucht über Klingen?
In dem Aichacher Stadtteil klagen Anwohner über zunehmenden Lastwagenverkehr auf der Staatsstraße und die marode Blumenthaler Straße. Bezog die Stadt Bürger beim Dorfplatz am Maibaum zu wenig ein?
Aichach Klingen Nach den erfolgten Kanalarbeiten in der Blumenthaler Straße ist dieses Straßenstück in Klingen „eine einzige Flickschusterei“, klagte eine Anliegerin während der Bürgerversammlung des Aichacher Stadtteils vor knapp 80 Zuhörern beim „Büchel“. „Wenn dann auch noch die Lastwagen nach einem Starkregen durch die Schlaglöcher und Pfützen fahren, macht das Wohnen da keinen Spaß mehr“, sagte sie.
Nicht nur für diese Fragestellerin war der zunehmende Lastwagenverkehr in dem Aichacher Ortsteil ein Ärgernis. Mehrere Diskussionsteilnehmer monierten zudem, dass die Staatsstraße von der Autobahneinfahrt Adelzhausen über Sielenbach und Klingen zur B300 von Lastwagen als „Maut-Umleitung“genutzt werde, um dadurch Geld zu sparen. Angeregt wurde zum Beispiel eine Tonnagenbeschränkung.
„Was soll ich da machen? Das liegt nicht in unserer Hand“, so Bürgermeister Klaus Habermann. Da es sich hierbei um eine Staatsstraße handelt, wäre dies eine Sache des Staatlichen Bauamtes. Verkehrszählungen hätten laut städtischem Bauamt folgende grobe Schätzungen ergeben: Auf der Blumenthaler Straße fahren etwa 3600 Fahrzeuge pro Tag, auf der Fuggerstraße rund 3700 Fahrzeuge und auf der Staatsstraße aus Richtung Aichach respektable 8000 Fahrzeuge täglich. Zur derzeit maroden Blumenthaler Straße verwies Habermann auf den nach erfolgten Wasserleitungs- und Kanalbaumaßnahmen für 2019 geplanten Ausbau mit beidseitigem Gehweg. So laute der Auftrag einer Anliegerversammlung aus dem Jahr 2017. Die Kosten für die Ausbaumaßnahme betragen laut Bürgermeister 2,85 Millionen Euro. Die Grundstücksverhandlungen für die Gehwege würden dieser Tage anlaufen, so Habermann. Dazu würden 500 Quadratmeter Grund von 20 Anliegern benötigt.
Diese Debatte um die Gehwege und um die Grundstücksverhandlungen dauern einigen Diskussionsteilnehmern schon viel zu lange. „Seit drei Jahren“, sagte ein Bürger, „und bisher ist nichts geschehen“.
Der Ausbau der Ortsdurchfahrt (Staatsstraße 2047) sei in der Fuggerstraße, wo in zwei Abschnitten gebaut wurde, weitgehend abgeschlossen, so das Stadtoberhaupt. Gesamtkosten 3,4 Millionen Euro, Anteil der Stadt 2,2 Millionen Euro.
Im Bereich der Bushaltestelle wurden ebenso Querungshilfen über die Staatsstraße geschaffen wie auch an den Ortseingängen von Aichach und Xyger kommend.
An der Abzweigung von der Fuggerstraße in Richtung Blumenthal beziehungsweise gegenüber in Richtung Mauerbach werde es wegen Grundstücksproblemen keinen Kreisverkehr geben, berichtete der Bürgermeister. „Ein Jahrhundertfehler“, monierte Kaspar Riedlberger. Frage aus der Diskussion: „Wie viele Unfälle hat es da in letzter Zeit gegeben?“Antwort: „Keinen“. Also brauche man auch keinen Kreisverkehr.
Überaus gelungen sei der Platz rund um den Maibaum, so Habermann. Die Bürger seien um Anregungen gebeten worden, deren Wünsche aber von der damaligen Bauamtsleiterin überhaupt nicht berücksichtigt worden, schimpften unter dem Beifall der Versammlung einige Diskussionsteilnehmer.