Ikea auf Indisch
Wohnen Wie das schwedische Möbelhaus in dem asiatischen Land Fuß fassen will
Hyderabad Schwedische und indische Fähnchen, Bilder vom Taj Mahal und Köttbullar aus Hähnchenfleisch: Der Möbelgigant Ikea hat seinen ersten Markt in Indien eröffnet. Hunderte Menschen strömten am Donnerstag in das neue Einrichtungshaus in der Stadt Hyderabad. Der schwedische Möbelkonzern will in dem 1,25-Milliarden-Einwohner-Land mit seiner wachsenden Mittelschicht Fuß fassen.
Begrüßt wurden die ersten Besucher von Ikea-Mitarbeitern in den typischen gelb-blauen Polo-Hemden, die indische und schwedische Fähnchen schwenkten. Eine Kapelle spielte Militärmusik.
Mit dem 37000 Quadratmeter großen Einrichtungshaus will Ikea den ersten Schritt bei der Eroberung des indischen Marktes unternehmen. Allein in Hyderabad hofft das Unternehmen auf sieben Millionen Kunden pro Jahr. Bis 2025 sind landesweit 24 weitere Filialen geplant.
Der Möbelkonzern will dabei auf die kulturellen Besonderheiten des Landes Rücksicht nehmen. Das spiegelt sich schon in dem mit 1000 Sitzplätzen weltgrößten Ikea-Restaurant in Hyderabad wider: Die Fleischbällchen Köttbullar werden aus religiösen Gründen nicht aus Schweine- oder Rindfleisch, sondern aus Huhn oder vegetarisch angeboten. Auf der Karte steht auch das traditionelle Gericht Biryani.
Auch beim Sortiment hat sich das Möbelhaus an indische Gepflogenheiten angepasst. Neben Ikea-Klassikern wie dem Billy-Regal finden sich dort auch Matratzen aus Kokosfasern, Decken mit indischen Mustern, typische indische Frittierpfannen und gerahmte Bilder vom Taj Mahal und anderen indischen Monumenten. Mehr als 1000 Produkte kosten weniger als 200 Rupien – umgerechnet gerade einmal rund 2,50 Euro. Faisal Kamal, afp