Zurück ins Ecknacher Wohnzimmer
Fußball Bezirksliga Heute abend ist der TSV Gersthofen zu Gast beim VfL. Für zwei Trainer bedeutet das Duell ein Wiedersehen mit alten Freunden. Der Respekt ist auf beiden Seiten groß
Aichach Ecknach Seit zwei Wochen rollt der Fußball in der Bezirksliga Nord wieder. Los ging’s damals in Ecknach mit einem 1:1 gegen Aindling. Heute steigt an gleicher Stelle der nächste Schlager; diesmal kommt mit dem TSV Gersthofen der amtierende Vizemeister zum VfL. 721 zahlende Zuschauer zählte man am 27. Juli. Ganz so viele dürften es diesmal nicht werden, wenn der Anstoß um 18.45 Uhr erfolgt.
Zwei Personalien verleihen diesem Duell aber eine ganz besondere Brisanz. Vor einigen Wochen verabschiedeten sich in Ecknach die beiden Spielertrainer Mario Schmidt und Florian Fischer und wechselten zum heutigen Gegner. Damit ist klar: Die sportlichen Dirigenten beim TSV Gersthofen kennen den Gastgeber wie die eigene Westentasche. Nicht zuletzt auch deshalb, weil beide die bisherigen zwei Bezirksliga-Partien der Ecknacher mitverfolgt haben. Was die beiden Konkurrenten gemeinsam haben: Von einem idealen Start in die neue Runde kann man hüben wie drüben nicht reden. Der VfL weist zwei Zähler vor, der TSV drei. Beide Teams stehen somit unter Druck, um die Situation in der Tabelle zu verbessern. „Wir freuen uns auf alle Fälle schon sehr“, betont Florian Fischer vor der Rückkehr an die vertraute Stätte. Er wohnt zwei Minuten vom Platz entfernt, bei sei- nem Kollegen Mario Schmidt sind es fünf. Da könnte man schon beinahe von einem Wohnzimmer sprechen. Was hat sich verändert im Team des VfL Ecknach? Die beiden Spielertrainer sind neu, Serhat Örnek hat sich Schwabmünchen angeschlossen und Bashar Broo ist aus Pfaffenhofen zurückgekommen. Über die Trainer Daniel Framberger und Jan Plesner urteilt Fischer: „Die stehen voll im Saft, die kommen aus der Bayernliga. Wird eine harte Aufgabe für uns.“
Gersthofen traf zuletzt im zweiten Durchgang gleich fünfmal. Nicht allein dieser Abschnitt hat Fischer gefallen: „Trotz des 0:2 war auch die erste Halbzeit gut.“Es käme eben darauf an, ob man ein Spiel rein nach den Treffern beurteile. In der Gersthofer Truppe bekommt man negative Auswirkungen von der Relegation zu spüren, die am Ende negativ verlief. Der eine oder andere Fußballer plage sich noch mit Verletzungen rum. Fischer geht davon aus, dass er heute Abend am Ball sein wird. Geringer sind die Aussichten bei Schmidt, der sich im ersten Test eine Verletzung an einem Sprunggelenk zugezogen hat.
In ihrem zweiten Bezirksligajahr stehen die Ecknacher noch ungeschlagen da. Doch diese Medaille hat auch eine Kehrseite: Der erste Sieg lässt auf sich warten. Das soll sich am besten gleich heute ändern, denn wer auf Dauer nur ein Pünktchen pro Partie einfährt, der be- kommt Probleme. In dieser Richtung äußerte sich Spielertrainer Daniel Framberger bereits am vergangenen Sonntag in Adelzhausen. „Wäre schön, wenn es damit klappen würde“, so sein Statement am Donnerstag dazu. „Wir hätten uns auch schon früher mit einem Dreier belohnen können, aber es hat der letzte Tick gefehlt.“Dass man Gersthofen quasi im Vorbeigehen die Zähler abnehmen kann, solche Überlegungen hält er für abwegig: „Das wird brutal schwer, Gersthofen zählt zu den stärksten Mannschaften der Liga.“Dem VfLCoach geht’s in diesen Wochen nicht anders wie den meisten in dieser Funktion: Er muss das Team umbauen, weil sich immer wieder wichtige Kandidaten in den Urlaub abmelden. Philipp Elbl, dem Framberger bisher zwei gute Spiele bescheinigt, wird aus diesem Grund heute nicht eingreifen. Ebenso wenig ist Bashar Broo ein Thema, der immer noch gesperrt ist. Ob Michael Eibel und Oliver Mühlberger mitkicken, das entscheidet sich erst kurzfristig, nachdem sie als Urlauber das Training am Montag verpassten. Ähnlich stellt sich die Lage bei Co-Trainer Jan Plesner dar, der zuletzt krank war. „Wäre natürlich wichtig“, sagt Framberger über seinen Assistenten.