Backen ist ihr Yoga
Essen Sabrina Grießhaber-Ruzicka aus Dasing unterstützt seit vier Jahren „Zuckerguss“, das Backmagazin unserer Zeitung. In der neuen Ausgabe, die „Süßes zum Nachtisch“serviert, präsentiert sie ein italienisch-sommerliches Rezept
Dasing Was wären ein Geburtstag ohne Kuchen, ein Fest ohne Torte und eine Adventszeit ohne Plätzchen? Backen drückt Feierlichkeit, Fürsorge, Gemütlichkeit, Zuneigung und Wertschätzung aus. Die Frauen in ihrer Familie – die Oma, die Mutter und die Tante – haben bei Sabrina Grießhaber-Ruzicka die Liebe zum Backen geweckt, von ihnen lernte sie das nötige Fingerspitzengefühl. Durch die gemeinsamen Backerlebnisse hat die junge Frau aus Dachau, die seit sieben Jahren in Dasing lebt, erfahren, wie schön es ist, Traditionen zu leben und zu bewahren: Wie bestgehütete Rezepturen von einer Generation zur nächsten wandern und sich auch dort größter Beliebtheit erfreuen.
Und so ist es auch zu erklären, dass sie ihre Rezepte für ihre Lieblingstorten seit vier Jahren dem „Zuckerguss“, dem Rezeptmagazin unserer Zeitung, weitergibt. „Ich freue mich schon immer auf die nächste Ausgabe“, verrät die 32-Jährige. Im aktuellen Magazin hat sie ein italienisches Rezept mit Schoko-Vanillecreme, Erdbeersauce und Amarettini veröffentlicht. „Zuppa delizia“heißt die leckere Torte im Glas, die mit Früchten und Schokoladenstäbchen garniert wird.
„Ich habe schon immer gerne gebacken. Als ich früher von der Schule heimkam, habe ich meiner Oma über die Schulter geschaut, wie sie Eierlikörkuchen gebacken hat. Von da an war mein Interesse geweckt“, erzählt Sabrina Grießhaber-Ruzicka. Die Speditionskauffrau arbeitet mit ihrem Mann Thomas in der eigenen Spedition in Augsburg. „Noch heute nenne ich den Kuchen meiner Oma Ameisenkuchen, weil der mit seinen Schokoteilchen an Ameisen erinnert“, sagt die Mutter des fünfmonatigen Nico schmunzelnd. „Bevor Nico auf der Welt war, habe ich noch öfter gebacken“, erzählt sie. Mit dem Kleinen fehlt einfach die nötige Zeit dafür.
Nur am Wochenende, wenn ihr Mann Thomas sich um den kleinen Nico kümmern kann, dann kann Sabrina wieder ihre „Auszeit“nehmen. Denn das ist das Backen für sie. „Backen ist mein Yoga. Wenn ich backe, bin ich voll bei der Sache, da hab ich sonst nix anderes im Kopf“, sagt sie. Ihren Backstil bezeichnet sie selbst als traditionell-experimentell. Zwar verlässt sie sich gerne auf die alten Kochbücher von der Mama und der Oma, „doch die Rezepte von früher variiere ich mit neuen Ideen aus dem Internet und mixe sie so, dass was ganz Neues herauskommt“.
Für besondere Gelegenheiten und als beliebtes Mitbringsel in der Verwandtschaft, im Bekanntschaftsund Freundeskreis oder auch bei den Speditionsmitarbeitern backt die sympathische junge Frau in der Regel eine Torte pro Wochenende. Dabei versucht sie, die Auswahl abzuwechseln, saisonale Früchte einzusetzen und immer wieder etwas Neues auszuprobieren. „Jetzt ist gerade die Erdbeerzeit vorbei, und es kommen die Pfirsiche“, erklärt sie. Bei Torten bevorzugt sie Sahnetorten. „Und mein Mann liebt meine Schwarzwälder Kirschtorte. Aber ausgerechnet er erwischt dann immer einen Kirschkern“, erzählt sie lachend.
„Ich würde am liebsten Tag und Nacht backen. Hier kann ich kreativ sein und vieles ausprobieren und das schönste Geschenk ist für mich, wenn meine Backwaren allen schmecken“, zieht die Hobbybäckerin Bilanz. Nur zu gerne erinnert sie sich an die Biskuittorte mit Kaffeebuttercreme der Oma väterlicherseits. „Ich probiere sie immer wieder, aber nachdem ich kein Rezept habe, wird sie nie ganz wie die von Oma.“
Ob schöne Kindheitserlebnisse oder pure Leidenschaft also – Backen macht Sabrina Grießhaber-Ruzicka einfach Spaß. Die blonde Frau backt auch mehrstöckige Torten, nur die Figuren oder das ganze „Chichi“auf ihren Werken mag sie nicht so. „Da bin ich eher pragmatisch und baue auf den guten Geschmack, nicht aufs Aussehen“, sagt die 32-Jährige. Und der Erfolg gibt ihr recht: Alle, die ihre Torten probiert haben, sind begeistert.
Ein Blick aus dem Fenster verrät andere Dinge außer Backwaren, die Sabrina Grießhaber-Ruzicka erfreuen: Die elf Hühner, davon drei große Brahmas, die sich im großen Garten ihres Lebens freuen, der Hund, der schon auf sein Leckerli wartet und die Galloway-Rinder, die sich auf dem Nachbarhof tummeln. „Unsere Brahmas sind tiefenentspannt“, verrät die junge Bäckerin.