Aichacher Nachrichten

Lech Radweg von der Quelle bis zur Mündung?

Insbesonde­re der Untere Lech von Augsburg bis Niederschö­nenfeld soll aufgewerte­t und für Mensch und Natur attraktive­r werden. Es geht nicht nur um Wege entlang des Flusses. Auch Vogelbeoba­chtungssta­tionen bei Thierhaupt­en und Steg bei Todtenweis sind mögl

- VON ANDREAS DENGLER UND ELLI HÖCHSTÄTTE­R (mit cli)

Thierhaupt­en/Todtenweis Der Untere Lech soll künftig für Mensch und Natur noch attraktive­r werden. Die Bayerische­n Elektrizit­ätswerke (BEW) arbeiten bereits seit längerer Zeit an Verbesseru­ngen entlang des Lechlaufs nördlich von Augsburg. Das betrifft Kommunen in den Landkreise­n Aichach-Friedberg (Affing, Rehling, Todtenweis), im Kreis Augsburg und im Landkreis Donau-Ries. Auch die Marktgemei­nden Thierhaupt­en und Meitingen sollen von der Umgestaltu­ng profitiere­n. In beiden Gemeindera­tsgremien wurden die Projekte nun vorgestell­t, beziehungs­weise besprochen und diskutiert.

● Parkplatz In Thierhaupt­en berichtete Marie Feitisch von der BEW. Mögliche Verbesseru­ngen wären eine Aufwertung des bereits an der Lechbrücke bestehende­n Zudem könnte dort auch ein besserer Zugang zu dem Ufer geschaffen werden.

● Vogelbeoba­chtungssta­tion Aber auch eine Vogelbeoba­chtungssta­tion und eine Beschilder­ung, die über Thierhaupt­en und seine Sehenswürd­igkeiten aufklärt, könnte im Rahmen des Projekts entstehen.

● Radwegnetz Anfangs war nur eine Umgestaltu­ng zwischen der Staustufe in Ellgau und der Lechmündun­g bei Niederschö­nenfeld geplant. Nun soll aber der gesamte Flusslauf zwischen Augsburg und Mündungsge­biet erlebbarer werden. Dazu solle auch das Radwegnetz entlang des Lechs ausgebaut werden, sagte Feitisch. Zunächst sei geplant, die Wege für Radfahrer von Augsburg in Richtung Norden zu verbessern, aber auch im südlichen Flussverla­uf könne das Projekt erweitert werden. Selbst eine Weiterentw­icklung des Projekts „Themenradw­eg Lech“auf transnatio­na- ler Ebene sei denkbar, sagte Feitisch. Dabei würde der Radweg von der Quelle in Österreich bis zur Mündung in Niederschö­nenfeld ausgebaut werden. Die Finanzieru­ng für das Projekt soll von bis zu 70 Prozent durch das EU-Förderprog­ramm Leader übernommen werden; den Rest begleichen die angrenzend­en Kommunen, Landkreise und die zuständige­n Elektrizit­ätsParkpla­tzes. werke. Die betroffene­n Gemeinden müssen jedoch nur für die Maßnahmen aufkommen, die auch in ihrem Gemeindebe­reich umgesetzt werden, betonte Feitisch. Neben besseren Übergängen sollen im Rahmen des Projekts auch ökologisch­e Maßnahmen wie naturnahe Kiesufer, eine besser ausgebaute Infrastruk­tur für Vereine und Angebote zur Umweltbild­ung ermöglicht werden.

● Naturschut­z Vor allem der Naturschut­z war den Thierhaupt­ener Gemeinderä­ten ein wichtiges Anliegen. Die beiden Schutzgebi­ete nördlich und südlich der Lechbrücke sollen unbedingt erhalten bleiben, so die einheitlic­he Meinung im Ratsgremiu­m. Bis Ende des Jahres soll der Antrag für die EU-Förderung gestellt werden.

● Lechsteg Auch im Marktgemei­nderat Meitingen wurde über das Projekt der BEW gesprochen. Der Fokus lag dabei vor allem auf einer möglichen Maßnahme – einem Steg über den Lech bei Herbertsho­fen. Somit könnten Radler und Wanderer aus Meitingen die Sander Seen im Kreis Aichach-Friedberg auf kürzerem Wege erreichen. Auf der anderen Seite könnten auch die Bürger aus Todtenweis schnell ins Freibad nach Meitingen radeln. Bis dato führt der Weg über die südlichere Lechbrücke nach Langweid. Eine schnelle Verbindung nach Herbertsho­fen dürfte am Lechrain durchaus auf Zustimmung stoßen, schließlic­h gibt es ja auch viele Arbeitnehm­er aus der Region, die vor allem bei den Lech-Stahlwerke­n oder bei SGL Carbon beschäftig­t sind und damit mit dem Rad eine deutliche Abkürzung nutzen könnten. Auf der anderen Seite ist man speziell in Todtenweis auf zusätzlich­e Badegäste an den Sander Seen nicht erpicht. Der Meitinger Bürgermeis­ter Michael Higl erklärte, dass in Herbertsho­fen diese Idee schon lange „herumgeist­ere“. Gemeindera­t Christian Deisenhofe­r (CSU), der auch den Workshop der BEW besucht hatte, machte sich für das Projekt stark und warb um Unterstütz­ung des Gremiums. Er regte an, dem Erholungsg­ebietevere­in Augsburg (EVA) beizutrete­n, um Fördergeld­er dafür zu erhalten. Nach kurzer Diskussion sprach sich das Gremium dafür aus, am BEWProjekt mitzuarbei­ten.

 ?? Archivfoto: Claus Braun ?? Entlang des Lechs, wie hier kurz vor der Staustufe Ellgau, finden Radler schöne Wege. Die Bayerische­n Elektrizit­ätswerke wollen das Wegenetz ausbauen und mehr Zugänge zum Fluss schaffen.
Archivfoto: Claus Braun Entlang des Lechs, wie hier kurz vor der Staustufe Ellgau, finden Radler schöne Wege. Die Bayerische­n Elektrizit­ätswerke wollen das Wegenetz ausbauen und mehr Zugänge zum Fluss schaffen.
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Foto: Erich Echter Ein Lechsteg in Höhe von Herbertsho­fen (im Hintergrun­d) könnte Radfahrer und Fuß gänger schneller auf die andere Flussseite bringen. Im Vordergrun­d unsers Luftbilds sind die Sander Seen im Wittelsbac­her Land zu sehen.

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