Eine Garantie gibt es im Fußball nie
Wie lange war Roland Bahl als Trainer für die erste Fußballmannschaft des TSV Aindling zuständig? Diese Frage werden die wenigsten auf Anhieb passend beantworten können. Bahl übte dieses Amt vom Januar 2013 bis in den August 2017 hinein aus, also weit über vier Jahre.
Vor diesem Hintergrund mag es als ungewöhnlich erscheinen, dass dieser Verein nun bereits nach dem dritten Spieltag handelte und Thomas Wiesmüller als Trainer entließ, ein knappes Jahr, nachdem der auf Bahl gefolgt war. Der Start in die neue Runde entsprach nicht den Vorstellungen, von einem positiven Trend konnte keine Rede sein. Daher handelte der Verein, aus Angst, aus Sorge, die Mannschaft könnte sich nach dem Abstieg aus der Landesliga nun auch in der Bezirksliga wieder unten einordnen. In diesem Geschäft geht es bisweilen gnadenlos zu. Bleiben die Erfolge aus, wird der Coach zur Disposition gestellt – das gilt quer durch alle Ligen und auch für die allermeisten Klubs. Zumal dann, wenn man den Blick nach oben richtet. Der TSV Aindling lässt keinen Zweifel daran, dass er früher oder später wieder ein Landesligist werden will. An dieser Zielsetzung wird sich künftig auch der neue Coach Herbert Wiest messen lassen müssen.
Mit ihm hat nun ein ganz anderer Typ als Thomas Wiesmüller das Sagen. Rein vom Alter her könnte Wiest dessen Vater sein. Das bedeutet: Der neue Coach verfügt über einen reichen Erfahrungsschatz, als Spieler wie als Trainer. Das war sicher ein wichtiges Argument für die TSV-Verantwortlichen. Eine Garantie für eine erfolgreiche Zusammenarbeit auf Dauer stellt aber selbst diese Basis nicht dar.