Im Kissinger Stadion soll bald gefilmt werden
Der KSC möchte eine Kamera installieren, mit der Fußballspiele aufgezeichnet werden. Bedenken im Gemeinderat
Kissing Die Fußballer des Kissinger SC möchten gerne ihre Spiele filmen lassen, damit sie im Internet angeschaut werden können. Diese Möglichkeit bietet der Bayerische Fußball-Verband.
Die KSC-Abteilung hat daher beantragt, eine Kamera über dem Tribünendach zu installieren. Auf die Gemeinde und den Verein kämen keine Kosten zu. Die würden von dem Unternehmen Sporttotal.tv übernommen, mit dem der Verband zusammenarbeitet.
Der Anbieter wirbt im Internet mit einem 180-Grad-Kamerasystem, das ganz ohne Kameramann arbeitet. Die besondere Entwicklung der wetterfesten Technik, die von Sporttotal.tv einmalig fest installiert werde, sei ihre Software. Der Algorithmus folge automatisiert dem Spielgeschehen. Ohne Chip in oder Trikot. Einzige Voraussetzung für die Installation seien ein Stromanschluss und Internet.
Bürgermeister Manfred Wolf „Wir haben das mit unserem Datenschutzbeauftragten besprochen. Der hat keine Einwände.“Dennoch diskutierten die GemeinBall deräte lebhaft über den Wunsch des KSC. Katrin Müllegger-Steiger von den Grünen sprach sich für die Installation der Kamera aus. „Es geht nur darum, die Spiele zu filmen.“Der KSC sehe einen „positiven Effekt“ dadurch. „Wenn ich zu einem Fußballspiel gehe, dann gebe ich die Rechte an meinem Bild ab.“
Silvia Rinderhagen von der SPD gab zu bedenken, dass es sich bei dem Stadion um eine Freizeitanlage handle, auf der auch während der Fußballspiele andere Besucher unsagte: terwegs seien. Ihr Fraktionskollege Ronald Kraus erklärte: „Die Kameraführung muss so sein, dass der Biergarten nicht gefilmt wird.“Mehrfach drehte sich die Diskussion um diesen Bereich vor dem Bistro der Paartalhalle.
Besonders die CSU zeigte sich kritisch. Franz-Xaver Sedlmeyr sagte: „Es erschließt sich mir nicht, dass nur das Spielfeld gefilmt wird, das bezieht sich doch auf den ganzen Bereich.“Zudem sah er die Gemeinde nicht in der Verantwortung, Schilder aufzustellen, auf denen auf die Aufnahmen bei Fußballspielen hingewiesen wird.
Michael Eder (CSU) gab zu bedenken, dass es sich um ein privates Unternehmen handle. Niemand könne kontrollieren, ob es nicht auch zu anderen Zeiten, beispielsweise während des Schulsports, filme. Marion Lang von der SPD erklärte, dass sich die Aufnahmen auf die reguläre Spielzeit und einen kurzen Zeitraum davor und danach beschränkten. Der Bereich oberhalb des Fußballfeldes sei durch den Wall abgeschirmt. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Biergarten mitgefilmt wird.“
Wolfgang Hörig von der Freien Wählergemeinschaft schlug vor, im Vertrag explizit zu regeln, dass dort nicht gefilmt werden darf. Bürgermeister Wolf ließ dann in den Beschlussvorschlag aufnehmen, dass der Zugang und der Betriebsbereich des Biergartens ausgeschlossen werden. Für die Aufstellung der Schilder sei der KSC zuständig.
Am Ende stimmte der Gemeinderat mit 14 zu 10 der Installation der Kamera zu. Vor allem die CSU lehnte das Vorhaben ab.
„Wenn ich zu einem Fußballspiel gehe, dann gebe ich die Rechte an meinem Bild ab.“
Katrin Müllegger Steiger