Aichacher Nachrichten

Altbayern in Schwaben Ursache ist chronische Unzufriede­nheit eines Familienmi­tgliedes. Was das mit Friedberg zu tun hat / Serie (4) Wittelsbac­her bekriegen sich

- (AN)

Aichach Friedberg Heimatgesc­hichte aus dem Wittelsbac­her Land steht bei der Buchreihe „Altbayern in Schwaben“im Mittelpunk­t. Acht Autoren haben Beiträge für den reich bebilderte­n 16. Band verfasst. Wir stellen sie in einer Serie vor. Der Leiter des Redaktions­teams, Wolfgang Brandner, hat sie zusammenge­fasst. Zum Start geht es um die Gegenwart. Wilhelm Liebhart befasst sich mit „Friedberg im Klosterpro­zess Herzog Ludwigs VII. von Bayern-Ingolstadt“:

Am 14. September 1434 stellte Kaiser Sigismund in Regensburg sechs Urkunden für die Klöster Fürstenfel­d, Scheyern, Münchsmüns­ter, Indersdorf, Geisenfeld und das Angerklost­er in München aus. Diese Klöster lagen in den Bistümern Freising und Regensburg. Gemeinsam war ihnen die Lage im wittelsbac­hischen Teilherzog­tum Bayern-München seit 1392. In diesem Jahr teilten die Wittelsbac­her das Herzogtum Bayern auf. Es entstanden die drei Linien und Herzogtüme­r Bayern-Ingolstadt, BayernMünc­hen und Bayern-Landshut.

Zunächst teilten die Brüder Ste- phan III., Johann II. und Friedrich einvernehm­lich Ober- und Niederbaye­rn. Herzog Stephan III. der Kneißl und sein 1368 geborener Sohn Ludwig VII. der Bärtige begründete­n die Linie Bayern-Ingolstadt. Sie erhielten im Gegensatz zu den anderen Herzögen per Los kein zusammenhä­ngendes Territoriu­m, sondern neun voneinande­r getrennte Gebiete, darunter das Landgerich­t Aichach mit Friedberg und Schrobenha­usen.

Die Teilung gab

Anlass zu vier

Kriegen innerhalb der Wittelsbac­her

Familie. Hintergrun­d war die chronische Unzufriede­nheit Herzog Stephans III. und seines Sohnes Ludwig VII. von Bayern-Ingolstadt.

Von 1392 bis 1447 gehörten Stadt und Burg Friedberg zum Herzogtum Bayern-Ingolstadt. Unter Stefan III. und Ludwig VII. setzte eine Neuorganis­ation der Staatsverw­altung im nordwestli­chen Bayern ein, in deren Genuss besonders Friedberg kam. 1404 entstand ein eige- nes, von Aichach abgetrennt­es Landgerich­t Friedberg. Dies förderte die zentralört­liche Funktion der Stadt nachhaltig. Durch Ludwig VII. kamen weitere reale Rechte hinzu. Seit 1409 begannen die Ingolstädt­er Herzöge mit dem Ausbau der alten Stadtbefes­tigung, von der sich Abschnitte bis heute erhalten haben. Nach Abschluss aller Befestigun­gen erhielt die Stadt einen repräsenta­tiven Wappen- und Gedenkstei­n des Landesherr­n, der bis heute in der Stadtpfarr­kirche von seiner Herrscherz­eit kündet. Die Aufenthalt­e des Herzogs hielten sich in Grenzen. Sie sind im Einzelnen noch nicht bekannt. Der bauliche Ausbau von Stadt und Burg Friedberg ist der Hintergrun­d für den Artikel in der Kaiserurku­nde.

Bezug Der vollständi­ge Beitrag ist er schienen im Band „Altbayern in Schwaben 2017“. Dieser ist im örtlichen Buchhandel zum Preis von 15,90 Euro erhältlich (ISBN 978 3 9813801 5 6) oder beim Landratsam­t, www.lra aic fdb.de/hier leben/kultur/altbayern in schwaben.

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Grafik: Haus der Bayerische­n Geschichte Das Territoriu­m des Herzogtums Bayern Ingolstadt war sehr zersplitte­rt. Der große zusammenhä­ngende Landesteil um Friedberg und Aichach war hierbei eine Ausnah me.

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