Der Helikopter ist für ihn wie ein Büro
Wolfgang Steiner sieht seine Stadt von oben. Jetzt hat er einen Bildband veröffentlicht
40 Stunden war Wolfgang Steiner in der Luft. 60 mal ist der Hobby-Fotograf zusammen mit seinem Piloten „Charly“Stöber abgehoben und wieder gelandet. Herausgekommen ist dabei der Luftbildband „Über Augsburg“.
Die Luftbildfotografie begleitet Steiner seit mehr als 45 Jahren. Zu seinem ersten Fotoflug hob er in den 1970er Jahren in Schottland ab. Eigentlich hatte ihn ein Sprachkurs wegen schlechter Englischnoten in den Norden Großbritanniens geführt. Doch neben verbesserten Sprachkenntnissen brachte er vor allem die Liebe zur schottischen Landschaft und zur Luftbildfotografie im Reisegepäck zurück. Nach Fotoflug-Projekten über Südtirol und die Dolomiten entstand 1992 sein erster Band über Augsburg.
Als vor 15 Jahren sein Freund und damaliger Pilot Otto Michalek starb, ließ Steiner die Luftbildfotografie ruhen. Vor zweieinhalb Jahren hat ihn jedoch seine Leidenschaft noch einmal gepackt. „Aus ei- ner Laune heraus, beschloss ich, noch einmal zu fliegen“, erklärt Steiner. Doch bei einem Mal sollte es nicht bleiben. Ihm kamen neue Ideen und so beschloss der 64-Jährige, einen neuen Luftbildband über seine Heimatstadt Augsburg zu erstellen. In Karl „Charly“Stöber hat er einen neuen Piloten gefunden. „Charly ist ein super Pilot und ein alter Hase“, sagt Steiner. Für ein gutes Foto komme es auf das perfekte Zusammenspiel zwischen Fotograf und Pilot an. „Der Pilot muss mich genau in die richtige Position bringen.“Für seine Fotos fliegt Steiner in einer Höhe von 500 Metern. Je nach Motiv kommt eine Cessna oder ein Helikopter zum Einsatz. Angst hat Steiner nicht: „Im Heli fühle ich mich wie im Büro.“Auch das richtige Timing spielt eine Rolle. Für ein Foto des Turamichele musste er am Michaelitag exakt zur vollen Stunde über dem Perlachturm in der Luft stehen – mit dem Finger auf dem Auslöser. ⓘ
Info Der Bildband „Über Augsburg“ist im Buchhandel erhältlich.