Aichacher Nachrichten

Eine „künstliche Überkorrek­theit“

Peter Englhard startete die Petition gegen die Umbenennun­g

- (ziss)

Menschen unterstütz­en inzwischen die Online-Petition von Peter Englhard. Er spricht sich gegen eine Umbenennun­g des Hotels Drei Mohren aus und antwortet so auf die Petition der Augsburger Jugendgrup­pe von Amnesty Internatio­nal (AI). Sie hatte durch ihre Petition, in der sie eine Umbenennun­g von „Drei Mohren“in „Drei Möhren“fordert, eine Diskussion entfacht.

Englhard stellte seine Petition online, weil ihn diese „künstliche Überkorrek­theit“nerve. Was dürfe man eigentlich noch sagen? Wo beginne der „sprachlich­e Rassismus“, fragt sich der 55-jährige Augsburger. Er finde es beschämend, wie bestimmte Gruppen versuchen, „unsere Sprache und Tradition zu verändern“.

Den „Mohr“hält er für einen wertneutra­len Begriff. Peter Englhard: „Wir sprechen nun von Menschen mit schwarzer Hautfarbe. Wenn die Entwicklun­g so weiter geht, wird das Wort ,schwarz‘ sicher auch noch rassistisc­h ausgelegt werden.“

AI sieht das anders: In den Augen der Organisati­on werde in Deutschlan­d Rassismus zu häufig auf Meinungen und Handlungen beschränkt, die aktiv und aggressiv ausgrenzen und angreifen. HyunHo Cha, Sprecher von Amnesty In230 ternationa­l Deutschlan­d, sagt gegenüber unserer Zeitung. „Tatsächlic­h muss eine echte Auseinande­rsetzung mit Rassismus tiefer gehen: Auch unbewusste Annahmen, Stereotype und ein einseitig großzügige­r Umgang mit rassistisc­hen Begriffen sind Teil des Problems.“Damit sei auch der Mohr gemeint. 343 Unterstütz­er zählt die Online-Petition der AI-Jugendgrup­pe.

Unsere Leser stimmten bei einer nicht repräsenta­tiven Umfrage auf unserer Homepage ebenfalls darüber ab, ob sich das Hotel umbenennen soll: 224 stimmten Stand Mittwochab­end für Ja, 6106 für Nein.

Newspapers in German

Newspapers from Germany