Als die Volksschüler ihren Fotoapparat selbst bauten
In den Sechzigern wurde in Gundelsdorf viel experimentiert. Peter Mayr ist bis heute im Besitz eines solchen Apparates aus Pappe
Pöttmes Gundelsdorf In den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wirkte in der damals noch eigenständigen Volksschule in Gundelsdorf ein gewisser Anton Bachmair, gebürtig aus der Nähe von Bad Tölz, als Hauptschullehrer. Er war ein sehr experimentierfreudiger und fortschrittlicher Lehrer und hat mit seinen damaligen Schülern viel gebaut und unternommen. Unter anderem hat er damals einen richtig funktionierenden Fotoapparat zusammengebaut.
Einen solchen Apparat hat sich der damalige Schüler Peter Mayr bis zum heutigen Tage aufgehoben. Er hat die Maße von 6,5 mal 6,5 Zentimeter und besteht aus Pappe, die an den Kanten einfach zusammengeklebt wurde. Oben kam ein Deckel, ebenfalls aus Pappe, drauf. Und vorne wurde eine Brennlinse im Durchmesser von drei Zentimetern eingebaut. Auf der Rückseite des Fotoapparates wurde ein Fotopapier mit den Maßen von sechs mal 4,5 Zentimetern befestigt.
Peter Mayr kann sich noch gut an das Experiment erinnern. Mit einem Handtuch bewaffnet suchten sich die Schüler ein Fotoobjekt aus. Mayr hatte das damalige Haus der Baufirma Brecheisen fotografiert. Die Linse wurde mit dem Handtuch verdeckt und beim Kommando eins, zwei, drei eine Sekunde lang geöffnet. Dann ging es mit dem verdeckten Fotoapparat zurück in die Schule und beim Entwickeln konnten die Schüler dann ihr geschossenes Bild betrachten.