Tabu Vergewaltigung
„Alles Isy“ist ein brisanter Film über Missbrauch unter Schulfreunden
ARD, 20.15 Uhr Nach dieser Nacht ist nichts mehr wie zuvor. Die Schülerin Isy wird bei einer Party vergewaltigt – von ihren Mitschülern. Das Filmdrama „Alles Isy“greift ein Problem auf, das selten öffentlich thematisiert wird: sexuelle Gewalt unter Jugendlichen.
Der 16-jährige Jonas (Michelangelo Fortuzzi) ist verliebt – ausgerechnet in seine beste Freundin Isy (Milena Tscharntke). Die hat aber nur Augen für den älteren Tim. Der frustrierte Jonas nimmt zusammen mit seinen Freunden Drogen. Als Tim auf der Party mit seiner ExFreundin knutscht, versucht Isy, ihren Liebeskummer ebenfalls mit Drogen zu betäuben. Als sie von den Drogen komplett weggetreten ist, wird sie von Jonas und zwei anderen Klassenkameraden vergewaltigt. Isy fühlt sich am nächsten Morgen schlecht, weiß aber nicht so richtig, was passiert ist. Sie vertraut sich ihrer alleinerziehenden Mutter Bea (Claudia Mehnert, „Weissensee“) an, die das Mädchen zum Frauenarzt begleitet. Auch Jonas ist verzweifelt und erzählt schließlich seiner Mutter von dem Vorfall.
Die 22-jährige Milena Tscharntke („Bruder vor Luder“) und der 17-jährige Michelangelo Fortuzzi („Druck“) bewältigen ihre schwierigen Rollen mit Bravour. Ihre Figuren schwanken zwischen neugieriger Lebenslust, Verunsicherung und tragischer Opfer-Täter-Beziehung. Der Film zeigt die Schwierigkeiten, die es nicht nur in Extremsituationen bei der Verständigung zwischen Jugendlichen und Erwachsenen gibt – zu unterschiedlich scheinen die Lebenswelten, in denen sie sich bewegen. Am Ende sind es die Jugendlichen selbst, die Entscheidungen treffen.