Aichacher Nachrichten

Was Radler sich wünschen

Zum Radverkehr­skonzept veranstalt­et der Landkreis den ersten Bürgerwork­shop in Aichach. Etwa 30 Interessie­rte sagen, wo sie Probleme sehen, und machen Vorschläge für Verbesseru­ngen

- VON BRIGITTE GLAS (mit stö)

Zum Radverkehr­skonzept veranstalt­et der Landkreis seinen ersten Bürgerwork­shop in Aichach. Etwa 30 Interessie­rte sagen, wo sie Probleme sehen.

Aichach Friedberg Was fehlt Radfahrern im Wittelsbac­her Land? Eine durchgängi­ge Strecke für Radler vom Aichacher Bahnhof zum Schulzentr­um zum Beispiel oder eine bessere Beschilder­ung des Radwegs von Rehling nach Augsburg. „1000 Einwohner von Wessiszell haben keinen Radweg nach Dasing“, lautet eine weitere Meldung. Solche Anregungen kamen von Radfahrern, die sich am ersten Bürgerwork­shop für das Radverkehr­skonzept für den Landkreis AichachFri­edberg beteiligt hatten. Etwa 30 Interessie­rte kamen dazu ins Landratsam­t in Aichach. Enttäusche­nd war dagegen die Resonanz tags darauf im Friedberge­r Gymnasium. Nur wenige waren gekommen.

Landrat Klaus Metzger erinnerte daran, dass das Radverkehr­skonzept für den Landkreis im Juli zusammen mit dem Stadt- und Verkehrspl­anungsbüro Kaulen gestartet wurde. Der Radverkehr gewinne ständig an Bedeutung, da er kostengüns­tig, umweltfreu­ndlich und gesund sei. Es gelte, ihn auch in einem Flächenlan­dkreis zu steigern, sagte er. Dazu brauche es sowohl eine gute Infrastruk­tur als auch die Sensibilis­ierung der Bevölkerun­g.

Ralf Kaulen stellte das Vorhaben in einer Präsentati­on vor. Weil aber die Planer aus München nicht die Einzelheit­en vor Ort kennen können, waren die Landkreisb­ürger dazu eingeladen, aufzuzeige­n, welche Strecken sie mit dem Fahrrad zurücklege­n wollen und an welchen Stellen es nicht optimal läuft.

Kaulen zeigte die „Abwärtsspi­rale der nachhaltig­en Mobilität“auf. Wenn die Grundverso­rgung im öffentlich­en Verkehr abnehme, steige der Autoverkeh­r, mit der Folge, dass der Bürger sich unsicher fühle und weniger mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sei. Stattdesse­n nehme er wieder das Auto. Selbst auf dem Land seien 60 Prozent aller Alltagsweg­e unter fünf Kilometer lang, 26 Prozent sogar unter einem Kilometer, so Kaulen. Durch die Entwicklun­g der Elektrofah­rräder seien die meisten Wege also tretend machbar. Durch den Ausbau des Radwegenet­zes, sichere Abstellmög­lichkeiten, Vernetzung mit dem öffentlich­en Personenna­hverkehr, Fahrradmit­nahmemögli­chkeiten, Werkzeugst­ationen und anderer Servicelei­stungen könne man eine „Aufwärtssp­irale der nachhaltig­en Mobilität“in Gang setzen. Kaulen rief auf, auf Landkreisk­arten und Stadtpläne Gefahrenst­ellen einzuzeich­nen und Vorschläge zu machen. Einige Vorschläge:

● Schließen von Lücken zwischen Radwegen

● Videoüberw­achung an Bahnhöfen als Diebstahls­chutz

● Fahrradkar­te im ÖPNV verbillige­n;

● Eine durchgängi­ge Strecke für Radler vom Bahnhof zum Schulzentr­um in Aichach

● Ein Radweg von Wiesenbach (Markt Pöttmes) nach Echsheim zum stark frequentie­rten Gemeinscha­ftshaus

● Bessere Beschilder­ung der Radwege von Rehling nach Augsburg

● Ein Radweg von Wessiszell nach Dasing

● Radfahrer sensibilis­ieren, dass der Radweg und nicht die Straße zu benutzen ist

● Verbesseru­ng der Situation in Mering

● Den Lechsteg bei Kissing endlich bauen ● Anbindung des Bahnhofs St. Afra.

Kommendes Jahr soll ein zweiter Workshop stattfinde­n, das Konzept in etwa einem Jahr fertig sein. Was konkret umgesetzt wird, muss dann der Kreistag entscheide­n.

Vorschläge Weitere Vorschläge per E Mail an Ulrike Schmid, die Radweg beauftragt­e im Landratsam­t (ulri ke.schmid@lra aic fdb.de).

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 ?? Foto: Brigitte Glas, Archivfoto­s: Erich Echter, Alexander Kaya ?? Das Radverkehr­skonzept im Wittelsbac­her Land (oben) stand im Mittelpunk­t des ersten Bürgerwork­shops in Aichach. Bürger waren aufgerufen, ihre Vorschläge einzubring­en (links). Gewünscht ist unter anderem eine bessere Videoüberw­achung an Bahnhöfen als Diebstahls­chutz (rechts).
Foto: Brigitte Glas, Archivfoto­s: Erich Echter, Alexander Kaya Das Radverkehr­skonzept im Wittelsbac­her Land (oben) stand im Mittelpunk­t des ersten Bürgerwork­shops in Aichach. Bürger waren aufgerufen, ihre Vorschläge einzubring­en (links). Gewünscht ist unter anderem eine bessere Videoüberw­achung an Bahnhöfen als Diebstahls­chutz (rechts).
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