Aichacher Nachrichten

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Im Mai hielt Wolfsburg in der Relegatio Klasse. Jetzt startet die Mannschaft durch

- VON ANDREAS SCHÄFER

Am Ende der vergangene­n beiden Spielzeite­n musste der VfL Wolfsburg Überstunde­n machen. Zweimal in Folge ging der Verein als 16. der Bundesliga ins Ziel, zweimal musste er in die Relegation. 2017 setzte sich die Mannschaft aus der Autostadt gegen den Lokalrival­en Eintracht Braunschwe­ig durch, im Mai retteten die Partien gegen Holstein Kiel die Klasse.

Kein Wunder, dass man sich in Niedersach­sen nach zweijährig­em Abstiegska­mpf vor der neuen Saison mit Prognosen schwertat. „Wir wissen nicht, wie stark wir sind, wie stark die Gegner sind. Wir sind keine total eingespiel­te Mannschaft“, erklärte etwa Bruno Labbadia, der die Mannschaft seit Februar trainiert. Und: „Wir wollen mehr Spiele gewinnen als verlieren.“Dieses Ziel haben die fe in der Frühphase der Saison schon mal gut umgesetzt. Im DFB-Pokal terte der Wolfsburge­r Motor noch et beim Regionalli­gisten Elversberg se sich die VfL-Profis denkbar knapp 1:0 durch. Es folgte ein auf dem P schwerer Start in die Bundesliga, sch lich hießen die ersten Gegner Schalke Leverkusen. Zwei Topteams der ver genen Saison also, gegen die Wolfs 2017/18 in vier Partien lediglich e Zähler holte.

Kurioser Start in die Punktrunde

Der Auftakt gegen Schalke hatte sich: In der zweiten Halbzeit sorgten Rote Karte nach Videobewei­s, ein e falls nach Eingreifen der Kölner Sch richter zurückgeno­mmener Platzver und ein Elfmeter für reichlich A

gung. Der Tüpfelchen auf dem „i“war dann das Wolfsburge­r Siegtor in der vierten Minute der Nachspielz­eit. Überrasche­nderweise waren die drei Punkte für den VfL durchaus verdient. Dann legte die Labbadia-Elf gegen Bayer nach. Im Duell der von Großkonzer­nen subvention­ierten Klubs konnten sich die GrünWeißen zuletzt 2015 durchsetze­n, diesmal zeigten sie beim ersten Auswärtssp­iel der Punktrunde eine starke Leistung und gewannen mit 3:1. Die wenigen mitgereist­en Fans skandierte­n „Spitzenrei­ter, Spitzenrei­ter, hey, hey“. Das hat man schon lange nicht mehr gehört. Für Labbadia war es ein ganz besonderer Erfolg: Im 13. Anlauf mit verschiede­nen Mannschaft­en konnte er erstmals einen Dreier gegen seinen ehemaligen Verein einfahren. Und: Es war der sechste Pflichtspi­elSieg in Folge. Der Traumstart für das Sorgenkind der Bundesliga war perfekt. Aber woher kommt die neue Stärke? Sportdirek­tor Jörg Schmadtke glaubt, dass die Spieler ihren Urlaub auch genutzt haben, um über die Versäumnis­se der Vergangenh­eit nachzudenk­en. Die Folge: Die Mannschaft tritt ganz anders auf, zeigt sich viel präsenter. Labbadia ist überzeugt: Die Überstunde­n gegen Holstein Kiel haben sich gelohnt, denn die Mannschaft habe „viel Kraft“daraus gezogen. Außerdem stechen die Neuzugänge: Gegen Leverkusen resultiert­e beispielsw­eise das 2:1 aus einer Zusammenar­beit des Franzosen Jérôme Roussillon (kam aus Montpellie­r) mit dem Niederländ­er Wout Weghorst (zuvor Alkmaar). Am Samstag wollen die Wölfe ihre Erfolgsser­ie beim Heimspiel gegen Hertha BSC fortsetzen.

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