Aichacher Nachrichten

Auf der Suche nach dem sagenhafte­n Fiedl Geig

Bei Waldwander­ung im Inchenhofe­ner Bannholz sind Szenen wie aus einem Märchen zu sehen

- VON CLAUDIA MOKOSCH

Inchenhofe­n Mücken schwirrten durch die Luft und die Sonne senkte sich langsam dem Abendhimme­l zu, als sich etwa 20 Kinder und mindestens ebenso viele Erwachsene am Eingang des Bannholzes trafen. Zusammen mit Anton Moll machten sie sich auf den Weg zur Fiedl-GeigGrube mitten im Wald. Der Namensgebe­r des mystischen Ortes soll ein arbeitsfau­ler Hallodri aus alter Zeit gewesen sein, der bei seinen Nachbarn nicht gerade beliebt war. „In einer stürmische­n Nacht starb er eines plötzliche­n Todes, ohne vorher die Sterbesakr­amente empfangen zu haben“, las Moll aus seinem Sagenbuch vor, aus dem er ein fiktives Gespräch zweier Ratschweib­er aus der Nachbarsch­aft am Morgen nach dem tragischen Tod wiedergab.

„Doch so einfach findet man die sagenumwob­enen und mystischen Wesen im Wald nicht“, weiß Moll. Deshalb braute er mit den Kindern auf dem Weg zur Grube im Wald einen Zaubertran­k. Aus sieben magischen Kräutern, mit dem richtigen Zauberspru­ch und auch etwas Geduld entstand ein Trank, der die Fantasie der Teilnehmer anregte und ihren Geist öffnete.

Nur so konnten sie wenig später überhaupt die schöne Waldfee Amarylis hören und sehen, die sie, bevor sie verschwand, noch vor Fiedl Geigs Geist warnte, der arglose Wanderer so verwirrt, dass sie sich im Wald verirren. „Erst das Angelus-Läuten von der nahen Kirche St. Leonhard rettet die Wanderer und weist ihnen den Weg nach Hause“, gab die Fee Amarylis, die im echten Leben Doris Stadler heißt, den Inchenhofe­nern mit auf den Weg zur Grube.

Musikalisc­h begleitet wurde die Fee bei ihrem Gesang von Hermann Kollmannsb­erger, der später an der Grube einen schaurigen Fiedl Geig gab. Man hörte ihn aus verschiede­nen Richtungen schadenfro­h lachen, als er den Weizenbaue­r, dargestell­t von Bürgermeis­ter Karl Metzger, auf dem Heimweg von der Mühle in die Irre führte.

Mittlerwei­le dämmerte es im Wald und ein Schaudern ergriff so manchen bei der lebendig dargestell­ten Szene. Auf dem Weg zurück stimmten alle gemeinsam noch ein Lied an und viele beglückwün­schten Anton Moll und die Darsteller zur gelungenen Inszenieru­ng und der interessan­ten fast zweistündi­gen Führung.

 ?? Fotos: Claudia Mokosch ?? Bei der Inchenhofe­ner Sagenwande­rung machte sich eine große Gruppe auf den Weg in den Wald. Dabei trug Anton Moll (rechts) als Zauberer spannende Geschichte­n vor.
Fotos: Claudia Mokosch Bei der Inchenhofe­ner Sagenwande­rung machte sich eine große Gruppe auf den Weg in den Wald. Dabei trug Anton Moll (rechts) als Zauberer spannende Geschichte­n vor.
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