Aichacher Nachrichten

Handballer­innen vor großem Wurf

Haunstette­n I Drittliga-Team will nach verpasstem Wiederaufs­tieg zurück in die 2. Liga

- VON SVEN KOUKAL

Möglingen statt Mainz, Freiburg statt Füchse Berlin – wieder 3. statt 2. Bundesliga: Die Handballer­innen des TSV Haunstette­n kratzten in der vorigen Saison am Wiederaufs­tieg. Dann rutschten sie im letzten Rundenspie­l vom ersten auf den dritten Tabellenra­ng. Frust, Ernüchteru­ng, Zorn? Nicht bei den Augsburger­n, wie Trainer Herbert Vornehm versichert: „Das war kein Weltunterg­ang. Über die Saison gesehen waren wir nicht gut genug.“Dass sie wieder oben mitmischen wollen, möchten sie am Samstag beim Saisonauft­akt um 17.30 Uhr in Würm beweisen.

Handball-Chef Vornehm gibt nicht den sofortigen Wiederaufs­tieg als Saisonziel aus. Acht der insgesamt zwölf Teams „haben Chancen in der Liga“. Sein Team sei kein Favorit. Auf einem der ersten fünf Plätze am Ende zu stehen, wäre ein Erfolg. Der Trainer würde sich nicht verwehren, sollte es dieses Mal doch klappen. Er sagt aber auch: „Die Liga ist deutlich stärker als in der vorherigen Saison.“

Wichtig sei es für seine Mannschaft, gut zu starten. Das Auftaktpro­gramm habe es mit WürmMitte, Allensbach und Regensburg in sich. Bereits Mitte Juni hat die Mannschaft mit der Vorbereitu­ng begonnen. Das Team wachse zusammen, habe ordentlich­e Testspiele absolviert, unter anderem zwei Turniere gespielt. Vornehm setzt auf einen breiter aufgestell­ten Kader. Mit Isabell Toth und Christine Königsmann haben zwei erfahrene Spielerinn­en den Verein verlassen. Neu im Team sind Lena Kessler (TSV Ottobeuren), Lea Walter (VfL Günzburg), Chiara Joerss, Leonie Henkel (beide eigene Jugend) sowie Sabrina Smotzek, die aus der 2. Frauenmann­schaft aufrückt.

Gerade die jungen Spielerinn­en müssten nun mehr Verantwort­ung übernehmen. Aber: „Mit ihnen muss man viel individuel­l arbeiten“, gesteht der Coach. Den Talenten fehlen Routine, Durchsetzu­ngsvermöge­n und Stabilität. „Sie machen vieles gut, aber auch manches so, wie man es nicht erwartet“, erklärt Vornehm.

Beim ersten Saisonspie­l in Würm werden Lea Walter und Leonie Henkel fehlen, sie sind auf AbiAbschlu­ssfahrt. Den Neuzugänge­n entgehe, so sagt Vornehm, „ein euphorisch­er Aufsteiger“. Die Wildkatzen aus Würm stiegen kampflos und unspektaku­lär auf, weil Ligakonkur­rent Bergtheim den Anspruch zurückzog. Doch Vornehm warnt: „Ich habe sie als Schiedsric­hter im vergangene­n Jahr gepfiffen und halte sie für eine ganz gefährlich­e Truppe, die nichts zu verlieren hat.“Die Favoritenr­olle aber haben die Gäste inne.

Auch abseits des Feldes hat sich beim TSV Haunstette­n etwas getan. Der 25-jährige Max Högl ersetzt den bisherigen Co-Trainer Tiberius Toth. Vornehm beschreibt ihn als talentiert und engagiert. Er habe viel Fachwissen, einen guten Stand in der Mannschaft und sei ein „gleichwert­iger Ersatz“. Bisher trainierte er die männliche Jugend sowie die 2. Herrenmann­schaft. Er fügt sich in das bestehende Trainingss­ystem ein, das bei den Handball-Frauen des TSV Haunstette­n eine Besonderhe­it hat: Coach Vornehm übernimmt nicht alle vier Trainingse­inheiten alleine. Zwei Mal in der Woche trainiert er, ein Mal Co-Trainer Högl und ein weiteres Mal Männertrai­ner Michael Rothfische­r. „Das hat sich bewährt und sorgt für den richtigen Fokus.“Und den braucht das Team beim Auftakt in der nächsten Saison in der dritten Liga.

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Foto: Anette Zoepf Anna Lena Keßler, Chiara Joerss und Sabrina Smotzek (von links) betreten mit dem TSV Haunstette­n in der dritten Liga Neuland.

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