Aichacher Nachrichten

Was vom Sommer übrig bleibt

Die heiße Jahreszeit geht langsam zu Ende. Für Biergärten, Freibäder, Eisdielen und Getränkemä­rkte im Wittelsbac­her Land bedeutet das Erholung nach einer Mega-Saison. Auch nächste Woche soll es noch warm bleiben

- VON CHIARA FERNER UND CLAUDIA BAMMER

Aichach Friedberg Die hohen Temperatur­en und der trockene Sommer sorgten für Rekorde – sei es in Freibädern oder Biergärten. Meteorolog­isch hat der Herbst schon begonnen. Jetzt ziehen sie Bilanz. Getränkemä­rkten gingen Biersorten aus, doch Eisdielen war es teilweise sogar zu heiß ...

Der Sprung ins kalte Nass ist verlockend bei Außentempe­raturen von über 30 Grad. Dem Aichacher Freibad bescherte das Wetter über 50000 Badegäste – so viele wie seit dem Rekordjahr 2010 nicht mehr (wir berichtete­n). Bei der Stadt ist man mit den Besucherza­hlen „mehr als zufrieden“, wie Teresa Bux aus der Verwaltung sagte.

Auch im Freibad Dasing kann Alfred Ruißing über 50000 Badegäste für die Badesaison 2018 verzeichne­n. Ruißing freut sich, dass die Leute vernünftig gewesen seien und immer genug getrunken hätten. So habe es nur wenige Kreislaufb­eschwerden gegeben. Das Freibad Dasing wünscht sich auch für nächstes Jahr einen heißen Sommer.

Die Lieblingss­üßigkeit Nummer eins im Sommer ist nach wie vor Eis. Was war dieses Jahr besonders gefragt – Schokolade, Erdbeere oder etwas Exotisches? In der Eisdiele Gazzola in Kissing sind die beliebten Standardso­rten wie gewohnt ein Renner. Aber auch die neue Kreation Butter-Salz-Karamell findet Anklang bei den Kunden. Leider sei die Saison jetzt schon so gut wie gelaufen, bedauert Simone Gazzola. Denn sobald es herbstlich wird, bleibe die Kundschaft aus. Obwohl er sehr zufrieden mit dem Sommer war, beklagt Gazzola doch die extremen Temperatur­en. Wenn es zu heiß ist, kämen die Leute nicht einmal mehr zum Eisessen, meint er.

Das bestätigt Grit Höfer-Hajdari, die in Aichach das Eiscafé Milano betreibt. Dann seien die Leute aber am Abend gekommen. Auch tagsüber habe man dennoch immer zu tun gehabt. Höfer-Hajdari blickt deshalb auf eine sehr gute Saison zurück: „Wir sind keine Millionäre geworden, aber wir sind zufrieden.“Ungewöhnli­ch sei heuer das durchgehen­d gute Wetter gewesen. „Wir betreiben das Eiscafé seit neun Jahren und hatten noch nie so ein Frühjahr und so einen Sommer“, sagt sie. Auch jetzt sei noch gut Betrieb. Die Leute seien des Sommers noch nicht überdrüssi­g. Und was schlecken die Aichacher gerne? Angesichts der Temperatur­en waren im Milano besonders erfrischen­de Sorten wie Fruchteis gefragt, aber auch SalzKarame­ll.

Eis hin oder her, auch trinken muss man genug. Im Getränkema­rkt Rappolder in Hollenbach seien durchaus mehr Getränke verkauft worden als in den vergangene­n Jahren, schätzt Maria Rappolder. „Wasser geht immer“, meint sie. Wasser mit Zitronenge­schmack war sogar zeitweise ausverkauf­t. Ihr ist auch aufgefalle­n, dass sich Radler besonders gut verkauft habe. Bier sei immer gefragt, auch einige Biersorten seien kurzzeitig nicht mehr in den Regalen zu finden gewesen.

Wer trotzdem Bier wollte, musste natürlich nicht verzweifel­n. Die Produktion in den Brauereien lief und läuft auf Hochtouren, so auch in Kühbach. Nicht nur Bier sei gefragt gewesen, teilt das Unternehme­n mit. Alles sei gut gelaufen. Teilweise gab es in diesem Sommer Meldungen, dass Leergut knapp werde, weil Kunden nur einkaufen, die leeren Flaschen jedoch nicht zurückbrin­gen. Dieses Problem hatte die Brauerei Kühbach allerdings nicht.

Auch für die Biergärten im Wittelsbac­her Land war die Saison mehr als erfolgreic­h. Das Landhaus Sigl in Rederzhaus­en freute sich über deutlich mehr Besucher als im vergangene­n Jahr. Besonders beliebt seien Biergarten­klassiker gewesen, also beispielsw­eise bayerische Brotzeiten, so Lothar Sigl. Aber auch Spareribs seien weggegange­n „wie warme Semmeln“. Auf der Sonnenterr­asse oder der Rasenfläch­e unter alten Akazien finden bis zu 350 Menschen Platz. Und an manchen Tagen war jeder Stuhl besetzt, meint Sigl.

Das war auch im Atelier in Aichach der Fall. Für Inhaber Holger Weiß war der Sommer eine „lange, anstrengen­de Zeit“. Mit der Biergarten­saison ist er hochzufrie­den. So viele schöne Tage am Stück seien außergewöh­nlich. Er hat den Ruhetag am Montag gestrichen und zusätzlich geöffnet. Das bleibt vorerst bis Ende nächster Woche so. Denn auch jetzt, wo die Abende schon kühler werden, würden die Gäste gerne draußen sitzen.

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Foto: Chiara Ferner Im Biergarten des Landhauses Sigl im Friedberge­r Stadtteil Rederzhaus­en wurden jetzt erst einmal die Stühle zusammenge­stellt. Im Sommer waren manchmal alle besetzt.
 ?? Foto: Katja Röderer ?? Mehr Getränke als üblich hat in diesem Sommer Maria Rappolder in ihrem Geträn kemarkt in Hollenbach verkauft. Wasser mit Zitronenge­schmack war zeitweise sogar ausverkauf­t.
Foto: Katja Röderer Mehr Getränke als üblich hat in diesem Sommer Maria Rappolder in ihrem Geträn kemarkt in Hollenbach verkauft. Wasser mit Zitronenge­schmack war zeitweise sogar ausverkauf­t.

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