Internet: Rehling beißt in sauren Apfel
Breitbandausbau für unversorgte Einzelgehöfte wird teurer als vorgesehen. 365000 Euro stehen nun im Raum – allerdings für weniger Gebiete als geplant
Rehling 300000 Euro hatte die Gemeinde Rehling für den Breitbandausbau im sogenannten Förderverfahren zwei vorgesehen. Dabei geht es um unversorgte Einzelgehöfte. Bei der Gemeinderatssitzung am Donnerstag lag dazu ein Angebot von der Deutschen Telekom vor, die zum einen mit 365 000 Euro kalkulieren und zum anderen sechs und nicht, wie vorgesehen, sieben Erschließungsgebiete versorgen wird. Bürgermeister Alfred Rappel, der vor allem für Kagering und die Kläranlage großen Bedarf sieht, setzte sich mit seinem Appell durch: „Ich meine, wir sollten die Kröte schlucken.“
Den Betrag von 300 000 Euro hatte früher der Breitbandberater als Empfehlung genannt. Bernhard Jakob störte der Zeitraum von 48 Monaten, in dem die Arbeiten zu erledigen sind. In diesen vier Jahren sei es doch denkbar, dass ein neues Programm aufgelegt wird, warf er ein. Der einstimmige Beschluss im Gemeinderat – Bernd Will war entschuldigt, Ingeborg Gulden kam mit einigen Minuten Verspätung – wurde unter dem Vorbehalt gefasst, dass eine schriftliche Zusage zu Fördermitteln eintrifft. 42000 Euro muss die Gemeinde vorsehen für den Stromanschluss, den die LEW Ver- teilnetz GmbH an dem neuen Kindergarten errichten wird. Dieser relativ hohe Betrag ist auch darauf zurückzuführen, dass dort gekocht werden wird. Doch das war bei der Planung im Sinne des Gemeinderats. Für den Glasfaseranschluss der Grundschule Rehling muss die Kommune mit einem Betrag zwischen 3000 und 7000 Euro kalkulieren. Das sind 20 Prozent der anfallenden Kosten, der Rest wird durch Fördermittel abgedeckt. Nun werden Angebote eingeholt. Eigentlich war laut Ta- gesordnung außerdem vorgesehen, dass der Gemeinderat eine Prioritätenliste der Straßen erstellt, die noch nicht endgültig erstmalig hergestellt sind. Dieses Thema erübrigte sich aber, weil laut Bürgermeister bis zum 31. März 2021 kein Handlungsbedarf besteht bei Straßen, für die Erschließungsbeiträge erhoben werden müssten. Unabhängig von diesem Beschluss wird Rehling aber Arbeiten Am Grundfeld in absehbarer Zeit ins Auge fassen.
Im Norden der neuen Kläranlage war eine Ausgleichsfläche vorgesehen. Auf ihr darf freilich kein belastetes Material abgelagert werden, wie Bürgermeister Alfred Rappel erfahren hat. Nun erklärte sich der Gemeinderat damit einverstanden, dass das Areal weiter im Westen für den Ausgleich vorgesehen wird. Das Gebiet im Norden wird möglicherweise ein Standort für eine Photovoltaikanlage. Zuvor müssen die Lechwerke Voruntersuchungen anstellen; außerdem gilt es, zu ermitteln, ob Fördermittel zu erwarten sind.
Klaus Jakob erbat Auskunft über den Sachstand beim neuen Kindergarten. Mit dieser Anfrage war er keineswegs allein, wie sich schnell herausstellte. Bürgermeister Alfred Rappel sagte zur Arbeit des Planungsbüros: „Für mich ist das unbefriedigend, wie das läuft.“Er mahnt schon seit Längerem einen Zeitplan an. Die Baugenehmigung liegt vor, nachdem noch einige Themen wie beispielsweise der Brandschutz geklärt worden sind. Heribert Göggerle fasste die Stimmung im Sitzungssaal zusammen: „Die Begeisterung hält sich sehr in Grenzen.“
„Für mich ist das unbefriedigend, wie das läuft.“
Bürgermeister Alfred Rappel über den fehlenden Zeitplan für den Kindergartenbau