Offene Türen zum Traumberuf
Die Friedberger Jobbörse ebnet den Weg ins Arbeitsleben und dient als Wegweiser. Geboten wurden nützliche Orientierungshilfen und Informationen für Unentschlossene
Aichach Friedberg Allen Jugendlichen, die sich mit der Berufswahl schwertun, macht die Friedberger Jobbörse ihre Entscheidung ein ganzes Stück leichter, denn sie dient als wertvoller Wegweiser. Praktische Orientierungshilfe und Fachgespräche mit den Ausbildern sowie jede Menge Informationsmaterial gab es am Wochenende in der Stadthalle. In seiner Begrüßung bezeichnete stellvertretender Landrat Manfred Losinger die Veranstaltung als jahrzehntelange Erfolgsgeschichte.
Auch heuer halfen mehr als 40 Aussteller den Schulabgängern dabei, den richtigen Einstieg ins Arbeitsleben zu finden. So war der 17-jährige Thomas Oberhofer aus Friedberg auf der Suche nach passenden Studiengängen, um nach seinem Abitur Maschinenbauingenieur zu lernen. „Mein Gespräch am Stand von Kuka war auf jeden Fall sehr hilfreich“, stellte er fest.
So wie ihm ging es zahlreichen anderen Jugendlichen, die nächstes Jahr aus der Schule kommen und sich rechtzeitig nach einem passenden Ausbildungsplatz umsehen. Ist das Gehalt wichtiger als die Kreativität, soll es Büro oder Werkstatt sein, welche Probleme bringt der Traumberuf möglicherweise? Diese und viele andere Fragen beantworteten die Fachleute geduldig an den von Banken, Bundeswehr, Polizei und vielen einheimischen Firmen wie Federal Mogul, Elektrotechnik Treffler oder Segmüller. „Wir stellen pro Jahr rund 75 Jugendliche in 17 Berufen ein“, sagte Jürgen Jäger, Ausbildungsleiter von Segmüller. Bewerber haben unter anderem die Wahl zwischen Fachkraft für Systemgastronomie, Industriekaufmann, Mediengestalter oder Polsterer.
Aber auch ungeahnte Möglichkeiten gab es im abwechslungsreichen Angebot. So informierten Mitarbeiter des Bistums Augsburg über den Weltfreiwilligendienst. „Er bietet jungen Frauen und Männern ab 18 Jahren die Chance, für ein Jahr in Übersee mitzuarbeiten“, sagte Sonja Treffler. Ein solcher Einsatz in Chile oder Peru dauert in der Regel ein Jahr, Voraussetzungen dafür sind körperliche Gesundheit und Interesse am entwicklungspolitischen Lernen. Ob Hauswirtschafter, Edelsteingraveur, Landschaftsgärtner oder Speiseeishersteller – die jungen Besucher konnten bei der Veranstaltung auch von den Erfahrungen Gleichaltriger profitieren, die sich bereits in der Ausbildung befinden. Die Auswahl im Handwerk ist riesig, es gibt mehr als hundert Berufe von A wie Augenoptiker und Anlagenmechaniker bis Z wie Zahntechniker oder Zweiradmechaniker. An der Augsburger Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung gibt es sogar eine eigene MigrationsklasStänden se für 20 Flüchtlinge. Dass ein fader Bürojob für ihn auf keinen Fall infrage kommt, steht für Carsten Bistritzky aus Mering bereits fest. Weil er sich für eine handwerkliche Arbeit interessiert, kam er bei der Jobbörse mit Frederic Schießl von der Handwerkskammer für Schwaben ins Gespräch. Die beiden waren sich einig, dass zum Beispiel Dachdecker ein toller Beruf ist: „Ich bin im Team an wechselnden Einsatzorten unterwegs, immer an der frischen Luft und arbeite mit unterschiedlichen Werkstoffen“, schilderte Schießl die Vorzüge.
So öffnete sich am Wochenende in der Stadthalle für manche Besucher die Tür zum künftigen Traumberuf. Die Möglichkeiten, Karriere zu machen, sind so vielfältig und unterschiedlich wie die Begabungen der Jugendlichen. Den Start ins Berufsleben erleichtert ihnen auch die Bundesagentur für Arbeit mit einer ausführlichen Broschüre, die viele nützliche Adressen, Checklisten und Tipps enthält.
Eine immer wichtigere Rolle bei der Berufsorientierung spielt die Verzahnung zwischen Schule und Wirtschaft. So unterhält das Gymnasium Friedberg eine Schulpartnerschaft mit der Forum Media Group in Merching, die Mittelschule Friedberg kooperiert mit Federal Mogul und die Konradin-Realschule pflegt Beziehungen zu Voxeljet.