Aichacher Nachrichten

Offene Türen zum Traumberuf

Die Friedberge­r Jobbörse ebnet den Weg ins Arbeitsleb­en und dient als Wegweiser. Geboten wurden nützliche Orientieru­ngshilfen und Informatio­nen für Unentschlo­ssene

- VON PETER STÖBICH

Aichach Friedberg Allen Jugendlich­en, die sich mit der Berufswahl schwertun, macht die Friedberge­r Jobbörse ihre Entscheidu­ng ein ganzes Stück leichter, denn sie dient als wertvoller Wegweiser. Praktische Orientieru­ngshilfe und Fachgesprä­che mit den Ausbildern sowie jede Menge Informatio­nsmaterial gab es am Wochenende in der Stadthalle. In seiner Begrüßung bezeichnet­e stellvertr­etender Landrat Manfred Losinger die Veranstalt­ung als jahrzehnte­lange Erfolgsges­chichte.

Auch heuer halfen mehr als 40 Aussteller den Schulabgän­gern dabei, den richtigen Einstieg ins Arbeitsleb­en zu finden. So war der 17-jährige Thomas Oberhofer aus Friedberg auf der Suche nach passenden Studiengän­gen, um nach seinem Abitur Maschinenb­auingenieu­r zu lernen. „Mein Gespräch am Stand von Kuka war auf jeden Fall sehr hilfreich“, stellte er fest.

So wie ihm ging es zahlreiche­n anderen Jugendlich­en, die nächstes Jahr aus der Schule kommen und sich rechtzeiti­g nach einem passenden Ausbildung­splatz umsehen. Ist das Gehalt wichtiger als die Kreativitä­t, soll es Büro oder Werkstatt sein, welche Probleme bringt der Traumberuf möglicherw­eise? Diese und viele andere Fragen beantworte­ten die Fachleute geduldig an den von Banken, Bundeswehr, Polizei und vielen einheimisc­hen Firmen wie Federal Mogul, Elektrotec­hnik Treffler oder Segmüller. „Wir stellen pro Jahr rund 75 Jugendlich­e in 17 Berufen ein“, sagte Jürgen Jäger, Ausbildung­sleiter von Segmüller. Bewerber haben unter anderem die Wahl zwischen Fachkraft für Systemgast­ronomie, Industriek­aufmann, Mediengest­alter oder Polsterer.

Aber auch ungeahnte Möglichkei­ten gab es im abwechslun­gsreichen Angebot. So informiert­en Mitarbeite­r des Bistums Augsburg über den Weltfreiwi­lligendien­st. „Er bietet jungen Frauen und Männern ab 18 Jahren die Chance, für ein Jahr in Übersee mitzuarbei­ten“, sagte Sonja Treffler. Ein solcher Einsatz in Chile oder Peru dauert in der Regel ein Jahr, Voraussetz­ungen dafür sind körperlich­e Gesundheit und Interesse am entwicklun­gspolitisc­hen Lernen. Ob Hauswirtsc­hafter, Edelsteing­raveur, Landschaft­sgärtner oder Speiseeish­ersteller – die jungen Besucher konnten bei der Veranstalt­ung auch von den Erfahrunge­n Gleichaltr­iger profitiere­n, die sich bereits in der Ausbildung befinden. Die Auswahl im Handwerk ist riesig, es gibt mehr als hundert Berufe von A wie Augenoptik­er und Anlagenmec­haniker bis Z wie Zahntechni­ker oder Zweiradmec­haniker. An der Augsburger Berufsfach­schule für Ernährung und Versorgung gibt es sogar eine eigene Migrations­klasStände­n se für 20 Flüchtling­e. Dass ein fader Bürojob für ihn auf keinen Fall infrage kommt, steht für Carsten Bistritzky aus Mering bereits fest. Weil er sich für eine handwerkli­che Arbeit interessie­rt, kam er bei der Jobbörse mit Frederic Schießl von der Handwerksk­ammer für Schwaben ins Gespräch. Die beiden waren sich einig, dass zum Beispiel Dachdecker ein toller Beruf ist: „Ich bin im Team an wechselnde­n Einsatzort­en unterwegs, immer an der frischen Luft und arbeite mit unterschie­dlichen Werkstoffe­n“, schilderte Schießl die Vorzüge.

So öffnete sich am Wochenende in der Stadthalle für manche Besucher die Tür zum künftigen Traumberuf. Die Möglichkei­ten, Karriere zu machen, sind so vielfältig und unterschie­dlich wie die Begabungen der Jugendlich­en. Den Start ins Berufslebe­n erleichter­t ihnen auch die Bundesagen­tur für Arbeit mit einer ausführlic­hen Broschüre, die viele nützliche Adressen, Checkliste­n und Tipps enthält.

Eine immer wichtigere Rolle bei der Berufsorie­ntierung spielt die Verzahnung zwischen Schule und Wirtschaft. So unterhält das Gymnasium Friedberg eine Schulpartn­erschaft mit der Forum Media Group in Merching, die Mittelschu­le Friedberg kooperiert mit Federal Mogul und die Konradin-Realschule pflegt Beziehunge­n zu Voxeljet.

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Fotos: Peter Stöbich Interessan­te Fachgesprä­che gab es bei der Jobbörse an den Ständen in der Friedberge­r Stadthalle.
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Die Jobbörse nutzten zahlreiche Schüler, um sich über Ausbildung­en informiere­n zu lassen.

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