„Wir wollen vorne mitspielen“
Im Interview spricht der neue Trainer der Friedberger Männer Fadil Kqiku über seine Ziele
Friedberg Am Samstag ging es wieder los für die Bayernliga-Handballer des TSV Friedberg. Der neue Trainer Fadil Kqiku spricht im Interview mit uns über seine Ziele in der neuen Saison.
Bei den Handballern hat sich ja einiges verändert. Nicht nur der Trainer ist neu, auch einige neue Gesichter sind in der Mannschaft aufgetaucht. Wie sieht denn die Personalsituation aus? Fadil Kqiku: Nach dem Ende der vergangenen Saison haben uns drei verdiente Spieler verlassen, die lange im Verein waren. Michael Schnitzlein, Lukas Aigner und Thomas Wagenpfeil waren schon länger von Verletzungen beeinträchtigt, darum haben sie jetzt einen Schlussstrich unter ihre aktive Karriere gezogen, sind aber allesamt noch im Verein präsent. Neu dabei sind drei Spieler: Von Haunstetten kam Stefan Tischinger, er kann auf beiden Halbpositionen eingesetzt werden. Aus Ottobeuren kam Luca Kaulitz, er ist Linksaußen und kann auch auf der Mitte spielen. Und von Bad Neustadt kam Timo Riesenberger, er besetzt die Mitte und kann auch auf halbrechts auflaufen. Jeder Neuzugang gibt alles und hat sich gut integriert, die Stimmung in der Mannschaft ist fantastisch.
Sie haben lange gezögert, ehe Sie sich für Friedberg entschieden hatten. Es lassen sich Aussagen von Ihnen finden, dass Sie sich mehr Zeit nehmen wollten für Ihre Familie und erst einmal keinen Verein mehr trainieren wollten. Wie passt das zusammen?
Kqiku: Ja, das stimmt, ich habe einige Zeit gezögert. Ich bin ja auch für den kosovarischen Verband als Trainer aktiv, diesen Sommer war ich beispielsweise mit der U18 bei der Jugendeuropameisterschaft in Österreich. Und da kommen manchmal Frau und Kinder zu kurz, die Arbeit ist sehr zeitintensiv. Aber schließlich hat mich das Friedberger Angebot überzeugt. Strukturell ist der Verein hervorragend aufgestellt, die Jugendarbeit ist ausgezeichnet, und der Verein hat immer noch einen guten Klang. Und da ich in Augsburg wohne, ist die Anfahrt jetzt viel kürzer als bei meinem vorherigen Verein Würm-Mitte.
Mit welchen Zielen gehen Sie in die Saison?
Kqiku: Wir geben explizit den Aufstieg nicht als unser Ziel aus. Natürlich wollen wir vorne mitspielen und streben idealerweise eine Top-DreiPlatzierung an. Für die Meisterschaft ist der Absteiger Bad Neustadt aber prädestiniert, er hat das meiste Geld und konnte seine Drittliga-Truppe größtenteils beisammenhalten.
Was haben Sie langfristig geplant? Kqiku: Ich habe zwei langfristige Ziele: Zum einen soll meine Mannschaft als Einheit auftreten und schnellen, modernen Handball spielen. Angriff und Abwehr sollen zusammenarbeiten und unsere Taktik allen neuen Gegebenheiten anpassen. Zum anderen will ich dabei mithelfen, die Strukturen im Verein noch effizienter zu gestalten. Die Arbeit mit der Ersten, der Zweiten und der A-Jugend soll so koordiniert werden, dass wir alle dasselbe System spielen und so den Austausch erleichtern können. Da bin ich in einem gut aufgestellten Team gemeinsam mit der Abteilungsleitung und den beiden anderen Trainern Gerald Schwarz und Sandy Mair.
Die Fragen stellte Domenico Giannino